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Name: Dannhauer, Johann Conrad
Geburt: 1603 Köndringen
Tod: 1666
Studium: 1626 Immatrikulation in Altdorf
Status: Student
Fakultät: Theol.
Biographica: Johann Conrad Dannhauer wurde am 24.3.1603 in Köndringen (Baden) geboren und starb am 7.11.1666 in Straßburg. Er besuchte das Gymnasium sowie das Predigerkolleg und die Akademie in Straßburg, wo er 1621 den Magistertitel erwarb und sich als einer der Ersten in Straßburg zum Poeten krönen ließ. 1624 legte er bereits eine lateinische Lyriksammlung vor und verfasste außerdem zahlreiche Kasualgedichte. Im selben Jahr begann er das Theologiestudium in Marburg, studierte anschließend in Altdorf und später in Jena. 1633 wurde er auf eine theologische Professur in Straßburg berufen; hier wirkte er bis zu seinem Tode.
Als wohl größter Streittheologe der Straßburger Orthodoxie nahm Dannhauer Einfluss auf das elsässische Luthertum. Er führte vehemente konfessionelle Kontroversen mit dem Katholizismus und grenzte sich deutlich gegen den Calvinismus, die Täufer und die „Enthusiasten” ab. Auch verwarf er die kirchlichen Reunionsbestrebungen John Duries und Georg Calixts als „Synkretismus”. Seine 1649 veröffentlichte Dogmatik „Hodomoria spiritus Calviniani [...] examinati” beeinflusste seinen Schüler Philipp Jakob Spener, den Begründer des Pietismus, im Hinblick auf dessen spätere dogmatische Ansichten maßgeblich („Tabulae hodosophimentis studii theologieci” 1690). Mit seiner 1654 verfassten Schrift „Hermeneutica sacra” wurde Dannhauer zum Mitbegründer der neuzeitlichen Hermeneutik, wobei er sich vor allem des methodischen Instrumentariums der aristotelischen Logik bediente. Nicht zuletzt dieser wichtige geisteswissenschaftliche Fachbegriff geht auf seine Schriften zurück. Dannhauer versuchte zudem mithilfe seiner rhetorischen und dialektischen Schulung, den Laien die kirchliche Lehre zugänglich zu machen. In der Auslegung des Lutherischen Katechismus befasste er sich auch mit Erscheinungen der Alltagskultur, wenn er beispielsweise gegen den heidnischen Brauch des Weihnachtsbaums polemisierte.
(Denise Hagedorn)
Literatur: Elias von Steinmeyer: Die Matrikel der Universität Altdorf. 2 Bde. Würzburg 1912 (Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte, IV/1-2), hier Bd. II, S. 140.
Die Religion in Geschichte und Gegenwart 1, 1909, Sp. 1968.
NDB 3, 1957, S. 512.
Walther Killy (Hg.): Literatur Lexikon. Autoren und Werke deutscher Sprache. 15 Bde. Gütersloh, München 1988-1993, hier Bd. 2, 1989, S. 518 f. (Wilhelm Kühlmann).
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital – Reihe A: Digitalisierte Quellen, 2), F2360.
Stammbuch: Katalogisat
Porträt: Paul Freher: Theatrum Virorum Eruditione Clarorum [...]. Nürnberg 1688, Tafel 30
GND: https://d-nb.info/gnd/120227649
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