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1 Einträge gefunden (Datenstand: 2024-07-18 10:25:03)
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Name: Doppelmayr, Johann Gabriel
Geburt: 1677 Nürnberg
Tod: 1750 Nürnberg
Stand des Vaters: Handelsmann
Studium: 1690 und 1696 Immatrikulation in Altdorf
Status: Student
Biographica: Der Sohn eines Nürnberger Handelsmannes wurde bereits im Alter von 13 Jahren 1690 an der Universität Altdorf deponiert, begann seine Studien aber erst 1696. Er verlegte sich zunächst auf die Rechtswissenschaft und setzte diese Ausbildung auch in Halle fort. Anschließend begab er sich von 1700 bis 1702 auf eine ausgedehnte Bildungsreise durch Norddeutschland, die Niederlande und England. Dabei beschloss er, sich künftig vor allem mit der Mathematik und Astronomie zu beschäftigen.
Zurück in Nürnberg wurde ihm 1704 die Professur für Mathematik am Egidiengymnasium angetragen. In dieser Stellung wurde er durch eine Vielzahl von Publikationen zu Fragen der Mathematik, der Geographie und Astronomie sowie zur Elektrizität und zur Herstellung wissenschaftlicher Geräte in Fachkreisen weit bekannt. Zahlreiche Werke anderer Wissenschaftler hat er übersetzt und ergänzt und damit für den deutschen Markt aktualisierend zugänglich gemacht. Eng arbeitete er mit dem Homannschen Kartenverlag zusammen, für den er Druckvorlagen entwarf und Texte verfasste. Zahlreiche Erd- und Himmelsgloben entstanden unter seiner Anleitung und wurden von dem Altdorfer Stecher Johann Georg Puschner hergestellt und vertrieben. Bei elektrischen Experimenten mit der ‚Leidener Flasche’ zog er sich eine rechtsseitige Lähmung zu, an der er schließlich starb.
Doppelmayr wurde zum Mitglied der Royal Society in London, der Kaiserlichen Akademie der Naturforscher Leopoldina, der Preußischen Akademie der Wissenschaften und der Kaiserlichen Akademie in St. Petersburg ernannt. Für die Nürnberger Kultur- und Wissenschaftsgeschichtsschreibung ist er unter anderem durch seine „Historische Nachricht von den Nürnbergischen Mathematicis und Künstlern” bedeutsam geworden, die 1730 in den Druck ging und wegen ihres Materialreichtums noch heute als Quelle geschätzt wird.
(Werner Wilhelm Schnabel)
Literatur: Elias von Steinmeyer: Die Matrikel der Universität Altdorf. 2 Bde. Würzburg 1912 (Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte, IV/1-2), hier Bd. II, S. 152.
Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon oder Beschreibung aller Nürnbergischen Gelehrten beyderley Geschlechtes [...]. Fortgesetzt von Christian Konrad Nopitsch. 8 Bde. Nürnberg-Altdorf 1755-1758 und 1802-1808, hier Bd. I, 1755, S. 287-290.
ADB 5, 1877, S. 344 f.
NDB 4, 1959, S. 76.
Imhoff, Nürnberger, 1984, S. 217.
Manfred H. Grieb (Hg.): Nürnberger Künstlerlexikon. Bildende Künstler, Kunsthandwerker, Gelehrte, Sammler, Kulturschaffende und Mäzene vom 12. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. 4 Bde. München 2007, hier Bd. I, S. 279.
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital – Reihe A: Digitalisierte Quellen, 2), F3110.
Stammbuch: Katalogisat
Porträt: Fränkische Acta erudita 6, 1727, Frontispiz
GND: https://d-nb.info/gnd/11617997X
Perma-Link: https://aaa.gf-franken.de/de/recherche.html?permaLink=02638