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Name: Eimmart, Georg Christoph
Geburt: 1638 Regensburg
Tod: 1705
Stand des Vaters: Kupferstecher, Maler
Studium: 1655 Immatrikulation in Altdorf
Status: Student
Biographica: Als Sohn eines gleichnamigen Kupferstechers und Malers in Regensburg geboren, wurde Eimmart 1655 in Altdorf immatrikuliert. Noch im gleichen Jahr wandte er sich allerdings nach Jena weiter, wo er sich als Schüler des berühmten Erhard Weigel dem Studium der Mathematik und Astronomie sowie der Rechtswissenschaft widmete. Nach dem Tod des Vaters 1658 in seine Heimatstadt zurückgekehrt, nahm er 1660 seinen Wohnsitz in Nürnberg, ohne allerdings das Bürgerrecht zu erwerben. Er arbeitete als Zeichner und Radierer für die Endtersche Druckerei und andere Auftraggeber. Als überaus produktiver Stecher war er u.a. an der berühmten „Teutschen Academie” Joachim von Sandrarts, an kartographischen Werken und an zahlreichen anderen Buchprojekten beteiligt. 1674 wurde Eimmart Mitdirektor der 1662 gegründeten Nürnberger Malerakademie und amtierte von 1699 bis 1704 als deren alleiniger Direktor. Es war wohl nicht zuletzt sein Verdienst, dass diese zunächst private Einrichtung 1699 als reichsstädtische Institution anerkannt wurde.
Mehr noch war Eimmart als Mathematiker und Astronom bekannt. Er konstruierte und verbesserte astronomische Messinstrumente und initiierte 1678 die Errichtung der Sternwarte auf der Nürnberger Burg, die bis 1757 genutzt wurde. Gefertigt hat er weiter Erd- und Himmelsgloben, aber auch Landkarten Frankens. Von seinen zahlreichen astronomischen und geodätischen Beobachtungen und Untersuchungen sind nur relativ wenige im Druck erschienen. Die Manuskripte befanden sich zunächst im Besitz des in Altdorf wirkenden Schwiegersohnes Johann Heinrich Müller und sind heute z.T. in St. Petersburg erhalten. Die meisten seiner Instrumente wurden nach seinem Tod von der Stadt Nürnberg angekauft. Eine Armillarsphäre, mit der er die Richtigkeit des kopernikanischen Konzepts erweisen wollte, war schon zuvor von zwei vermögenden Nürnberger Kaufleuten erstanden worden, die sie 1695 der Altdorfer Universitätsbibliothek schenkten.
(Werner Wilhelm Schnabel)
Literatur: Elias von Steinmeyer: Die Matrikel der Universität Altdorf. 2 Bde. Würzburg 1912 (Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte, IV/1-2), hier Bd. II, S. 167.
Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon oder Beschreibung aller Nürnbergischen Gelehrten beyderley Geschlechtes [...]. Fortgesetzt von Christian Konrad Nopitsch. 8 Bde. Nürnberg-Altdorf 1755-1758 und 1802-1808, hier Bd. I, 1755, S. 333-337; ebd. V, 1802, S. 273 f.; ebd. VIII, 1808, S. 449.
Ulrich Thieme / Felix Becker / Hans Vollmer (Hg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bde. Leipzig 1907-1953, hier Bd. 10, 1914, S. 420 f.
Christoph von Imhoff (Hg.): Berühmte Nürnberger aus neun Jahrhunderten. Nürnberg 1984, S. 200 f.
Manfred H. Grieb (Hg.): Nürnberger Künstlerlexikon. Bildende Künstler, Kunsthandwerker, Gelehrte, Sammler, Kulturschaffende und Mäzene vom 12. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. 4 Bde. München 2007, hier Bd. I, S. 329 f.
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital – Reihe A: Digitalisierte Quellen, 2), F2620.
GND: https://d-nb.info/gnd/118956507
Perma-Link: https://aaa.gf-franken.de/de/recherche.html?permaLink=03043