Recherche

Suche nach Personeneinträgen:

Statusgruppe:
Sortierung Reihenfolge: Aufsteigend Absteigend
 

1 Einträge gefunden (Datenstand: 2024-07-18 10:25:03)

Anfang Zurück Weiter Ende
Seite 1 von 1

Name: Endter, Wolfgang
Geburt: 1593 Nürnberg
Tod: 1659 Nürnberg
Studium: 1610 Immatrikulation in Altdorf
Status: Student
Biographica: Endter stammt aus der berühmten Nürnberger Familie von Druckern, Buchhändlern und Verlegern, die von der Mitte des 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts maßgeblichen Einfluss im oberdeutschen Buchgewerbe ausübte. Der Buchhändlerssohn wurde 1610 an der Alma Mater Altorphina immatrikuliert, da eine zumindest basale akademische Bildung– zumindest in dieser Familie – als wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Berufsausübung verstanden wurde.
Endter stieg allerdings schon bald danach in den ihm vorgegebenen Beruf ein. 1612 war er Druckergeselle in Herborn und erhielt im gleichen Jahr eine eigene Druckerei; 1621 übernahm er das elterliche Geschäft alleine und ging mit systematischen unternehmerischen Plänen ans Werk. Er erwarb weitere Druckereien hinzu, akquirierte Papiermühlen in ganz Süddeutschland, die den ‚Rohstoff’ für seine bald immer weiter ausgedehnte Produktion lieferten, und legte sich schließlich sogar eine eigene Schriftgießerei zu. Als Verleger und Händler deckte er den gesamten süd- und mitteldeutschen Raum ab, lieferte aber auch bis nach Preußen, Skandinavien und ins Baltikum. Allein für die Messkataloge der Jahre 1624 bis 1659 meldete er 558 Titel an.
Bedeutendstes Verlagswerk Endters war die sog. „Kurfürstenbibel”, die er erstmals 1641 auflegte und die zu einer der verbreitetsten protestantischen Bibelausgaben wurde. Unter anderem deshalb war er einer der erfolgreichsten Bibelverleger seiner Zeit. Auch die Hauptwerke des Pegnesischen Blumenordens hat Endter produziert. Aktiv war er daneben aber auch im Massengeschäft, indem er Kalender, Schulbücher, populäre Schriften und Erbauungsliteratur herstellte und vertrieb.
1651 konnte Endter für sich und seine Erben und Neffen den Reichsadel erwerben, der in Nürnberg allerdings nicht anerkannt wurde. Er hat zahlreiche kirchliche Stiftungen hinterlassen.
(Werner Wilhelm Schnabel)
Literatur: Elias von Steinmeyer: Die Matrikel der Universität Altdorf. 2 Bde. Würzburg 1912 (Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte, IV/1-2), hier Bd. II, S. 171.
Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon oder Beschreibung aller Nürnbergischen Gelehrten beyderley Geschlechtes [...]. Fortgesetzt von Christian Konrad Nopitsch. 8 Bde. Nürnberg-Altdorf 1755-1758 und 1802-1808, hier Bd. V, 1802, S. 285.
NDB 4, 1959, S. 498.
Imhoff, Nürnberger, 1984, S. 176 f.
MGG 16, 1984, S. 80 f.
Manfred H. Grieb (Hg.): Nürnberger Künstlerlexikon. Bildende Künstler, Kunsthandwerker, Gelehrte, Sammler, Kulturschaffende und Mäzene vom 12. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. 4 Bde. München 2007, hier Bd. I, S. 346.
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital – Reihe A: Digitalisierte Quellen, 2), F2130.
GND: https://d-nb.info/gnd/122177649
Perma-Link: https://aaa.gf-franken.de/de/recherche.html?permaLink=03143 Permalink kopieren


Anfang Zurück Weiter Ende
Seite 1 von 1