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Name: Moscherosch, Quirin
Geburt: 1623 Willstätt
Tod: 1675 Straßburg
Studium: 164x (ohne Immatrikulation) in Altdorf
Status: Student
Biographica: Über den Bruder des berühmten Johann Michael Moscherosch, Quirinus, ist nur wenig bekannt. In Willstätt geboren, studierte er seit 1645 in Straßburg Theologie und hielt sich möglicherweise auch in Altdorf auf, allerdings findet er sich nicht explizit in den dortigen Matrikeln erwähnt.
1648 erhielt Moscherosch seine erste Stelle als Pfarrer in Offendorf und heiratete im Jahr darauf die Tochter eines Nürnberger Schneidermeisters. 1655 wurde er Pfarrer in Bodersweier bei Straßburg. Er unterhielt neben seinem Amt zahlreiche Beziehungen u.a. zu Poeten wie Harsdörffer und wurde 1673 als ‚Philander’ in den Pegnesischen Blumenorden aufgenommen. 1675 schließlich floh er vor dem Krieg nach Straßburg, wo er noch im selben Jahr starb.
Seine Werke sind allerdings erhalten geblieben. Moscherosch begann u.a. unter dem Namen Germanus Reiner von Sittewald schon früh deutsche und lateinische Gelegenheitsgedichte zu schreiben, deren religiöse Prägung aus dem Straßburger Frühpietismus stammt; stilistisch lehnte er sich an die artistische Experimentierfreude der Nürnberger an (anagrammatische und Figurengedichte etc.). In Bodersweier entstanden zahlreiche repräsentative Gedichte zu Ehren des gräflichen Hauses Hanau-Lichtenberg, Festgedichte und ein szenisches Spiel für die Hofgesellschaft, die 1668 in einem Prachtband mit dem Titel „Hanauische Lob- Lieb- Lust- Lehr- und Leid-Gedichte” zusammengefasst wurden. Sein Hauptwerk bildet die Übersetzung bzw. poetische Bearbeitung der „Pia Desideria” des Jesuiten Hermann Hugo, die er mit Hilfe von Sigmund von Birken unter dem Titel „Poetisches Blumen-Paradiß” (Nürnberg 1673) auf eigene Kosten herausgab.
(Jasmin Allousch)
Literatur: Walther Killy (Hg.): Literatur Lexikon. Autoren und Werke deutscher Sprache. 15 Bde. Gütersloh, München 1988-1993, hier Bd. 8, 1990, S. 234 f. (Walter Ernst Schäfer).
Walter Ernst Schäfer: Quirin Moscherosch. Ein Poet der Grafschaft Hanau-Lichtenberg (1623-1675). Kehl 2005.
BBKL 25, 2005, Sp. 980-984 (Hans-Rüdiger Fluck).
Renate Jürgensen: Melos conspirant singuli in unum. Repertorium bio-bibliographicum zur Geschichte des Pegnesischen Blumenordens in Nürnberg (1644-1744). Wiesbaden 2006 (Beiträge zum Buch- und Bibliothekswesen, 50), S. 433-436.
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital – Reihe A: Digitalisierte Quellen, 2), F2560.
GND: https://d-nb.info/gnd/128761768
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