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1 Einträge gefunden (Datenstand: 2024-07-18 10:25:03)

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Name: Roth, Johann Ferdinand
Geburt: 1748-02-07 Nürnberg
Tod: 1814-01-21
Stand des Vaters: Buchbinder
Studium: 1767-11-10 Immatrikulation in Altdorf
Status: Student
Biographica: Roth, Sohn eines Nürnberger Buchbinders und Futteralmachers, wurde 1767 in Altdorf immatrikuliert und zehn Jahre später für den Nürnberger Kirchendienst ordiniert. Als Pfarrer bei St. Sebald wurde er – schon in bayerischer Zeit – 1813 zum Stadtpfarrer ernannt.
Der Geistliche ist nicht nur durch theologische Veröffentlichungen hervorgetreten, sondern auch auf vielen anderen Gebieten aktiv gewesen. So hat er beispielsweise zahlreiche historiographische Arbeiten zur Nürnberger Geschichte, Kunstgeschichte und Prosopographie verfasst. Weiter hat er sich als Lexikograph, als volkstümlicher Schriftsteller und Anthologist betätigt, zeichnete für ikonographische Lehr- und Nachschlagewerke für Studenten, Literaten und Kunsthandwerker verantwortlich. In späteren Jahren widmete er sich bevorzugt der Wirtschafts- und Sozialgeschichte Nürnbergs, für die er in zahlreichen Untersuchungen und Zeitschriftenbeiträgen wichtige Quellen edierte und kommentierte. Herausgegeben hat er weiter die in 14 Bänden erschienenen „Vaterländischen Blätter”.
Roths philanthropisches Engagement äußerte sich in seiner maßgeblichen Beteiligung an der 1792 erfolgten Gründung der „Gesellschaft zur Beförderung der vaterländischen Industrie” („Patriotische Gesellschaft”), die sich die Überwindung der ökonomischen Krise der ausgehenden Reichsstadtzeit, soziale Unterstützung und eine breite Volksbildung zum Ziel gesetzt hatte. Die großbürgerlich-merkantil geprägte Gesellschaft richtete u.a. eine Armenküche und eine Handwerker-Unterstützungskasse ein. Als assoziiertes Mitglied wurde er 1802 in die „Hamburgische Gesellschaft zur Beförderung der Künste und nützlichen Gewerbe” aufgenommen.
Der freimaurerische Theologe Roth kann somit als ein typischer Vertreter der Spätaufklärung gelten, der in vielerlei Weise zur Volksbildung, zur wirtschaftlichen Entwicklung und zur Entwicklung des Gemeinwohls beizutragen versuchte.
(Werner Wilhelm Schnabel)
Literatur: Elias von Steinmeyer: Die Matrikel der Universität Altdorf. 2 Bde. Würzburg 1912 (Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte, IV/1-2), hier Bd. II, S. 471.
Matthias Simon: Nürnbergisches Pfarrerbuch. Die evangelisch-lutherische Geistlichkeit der Reichsstadt Nürnberg und ihres Gebietes 1524–1806. Nürnberg 1965 (Einzelarbeiten aus der Kirchengeschichte Bayerns, 41), Nr. 1148.
Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon oder Beschreibung aller Nürnbergischen Gelehrten beyderley Geschlechtes [...]. Fortgesetzt von Christian Konrad Nopitsch. 8 Bde. Nürnberg-Altdorf 1755-1758 und 1802-1808, hier Bd. VII, 1806, S. 319-323; ebd. VIII, 1808, S. 469.
Matthias Simon: Nürnbergisches Pfarrerbuch, Die evangelisch-lutherische Geistlichkeit der Reichsstadt Nürnberg und ihres Gebietes 1524-1806 (Einzelarbeiten aus der Kirchengeschichte Bayerns, 41), Nürnberg 1965, Nr. 1148.
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital – Reihe A: Digitalisierte Quellen, 2), F6010.
Porträt: Johann Philipp Moser / Christoph Wilhelm Bock (Hg.): Sammlung von Bildnissen gelehrter Männer und Künstler, nebst kurzen Biographien derselben, H. 24, 1802, Nr. 3.
GND: https://d-nb.info/gnd/15754733
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