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1 Einträge gefunden (Datenstand: 2024-07-18 10:25:03)

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Name: Ingolstetter, Andreas
Geburt: 1633-04-09 Nürnberg
Tod: 1711-06-07 Nürnberg
Status: Stifter
Biographica: Repräsentatives Beispiel eines gelehrten und wohltätigen Nürnberger Kaufmanns war Andreas Ingolstetter. Aus einer wohlhabenden Familie stammend, absolvierte er umfassende Studien, widmete sich dann aber dem Handelsgeschäft seiner Familie. Neben seinen beruflichen Verpflichtungen und seinem Amt als Marktvorsteher war er auch immer wieder für die Stadtobrigkeit als Vermittler in politischen und verwaltungstechnischen Belangen gefragt. Überdies beschäftigten ihn insbesondere lebenslang auch geistige Interessen, v.a. die Fremdsprachen und die Poesie. Im Lateinischen, im Französischen und Italienischen, im Englischen und Holländischen, in späterem Alter auch im Spanischen führte er ausgreifende und gelehrte Korrespondenzen und wurde deshalb mit dem Titel eines fstl. württembergischen Rates bedacht. Die dichterischen Interessen fanden nicht nur in eigener poetischer Produktion, sondern auch im Eintritt in den Pegnesischen Blumenorden ihren Niederschlag (1672, Ordensname „Poliander”). Für ihn war er später auch als Ordensrat tätig, und ihn unterstützte er wiederholt auch durch namhafte Zuwendungen. Von Sigmund von Birken 1674 zum Poeta laureatus gekrönt, war Ingolstetter ein Mittelpunkt des intellektuellen und gesellschaftlichen Lebens in der Reichsstadt Nürnberg, der sich für die zahlreichen Dedikationen, die er empfing, wohl stets großzügig erkenntlich zeigte.
Davon profitierten nicht zuletzt auch die Altdorfer Studenten. Ingolstetter fungierte nicht nur als Exekutor der Elisabeth Krauß’schen Stiftung, sondern unterstützte auch selbst immer wieder bedürftige Studenten und Universität. Für den astronomischen Unterricht an der Hochschule erwarb er etwa eine kostbare Armillarsphäre, die im Observationsraum der Sternwarte ihren Platz fand; an den Kosten für das Privileg, auch die theologische Doktorwürde erteilen zu können, beteiligte er sich aus freien Stücken mit 1000 fl.
Ingolstetter, zuletzt schwer an Gichtbeschwerden leidend, ist 1711 ohne Nachkommen gestorben.
(Werner Wilhelm Schnabel)
Literatur: Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon oder Beschreibung aller Nürnbergischen Gelehrten beyderley Geschlechtes nach Ihrem Leben/ Verdiensten und Schriften [...]. Fortgesetzt von Christian Konrad Nopitsch. 8 Bde. Nürnberg, Altdorf 1755-1758 und 1802-1808, hier Bd. II, 1745, S. 251-253.; ebd. VIII, 1808, S. 177 f.
Renate Jürgensen: Melos conspirant singuli in unum. Repertorium bio-bibliographicum zur Geschichte des Pegnesischen Blumenordens in Nürnberg (1644-1744). Wiesbaden 2006 (Beiträge zum Buch- und Bibliothekswesen, 50), S. 423-427.
Nürnberger Künstlerlexikon. Bildende Künstler, Kunsthandwerker, Gelehrte, Sammler, Kulturschaffende und Mäzene vom 12. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. 4 Bde. Hg. von Manfred H. Grieb. München 2007, hier Bd. II, 2007, S. 722.
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital, Reihe A: Digitalisierte Quellen, 3), B8180.
Porträt: Rothscholtz, Icones, 1721, fol. [130]
GND: https://d-nb.info/gnd/133968030
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