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Name: Marperger, Paul Jacob von
Geburt: 1686-10-03 Hamburg
Tod: 1767-11-20 Nürnberg
Stand des Vaters: Handelsmann
Status: Stifter
Biographica: Paul Jacob Marperger war der Sohn eines aus Nürnberg stammenden, aber später in Hamburg, Berlin und Dresden lebenden Handelsmannes und Astronomen. 1707 bezog er die Universität Altdorf, wechselte später nach Halle und Leiden und absolvierte lange Reisen durch Westeuropa, während derer er 1713 in London auch in die Englische Sozietät der Wissenschaften aufgenommen wurde. Als er 1716 nach Nürnberg zurückkehrte, wurde der vielseitig gebildete Jurist in die Dienste des Rates genommen. Er fungierte zunächst als Vertreter der Reichsstadt am Reichskammergericht in Wetzlar und wurde 1718 in Nürnberg zum Konsulenten ernannt. Als Vorderster Konsulent vertrat er die Reichsstadt später regelmäßig bei den Versammlungen des Fränkischen Kreises und in diplomatischen Missionen. 1748 wurde er vom Kaiser in den Adelsstand erhoben. Marperger bedachte nicht nur notleidende Studenten immer wieder mit Unterstützungen, sondern schenkte der Hochschule 1753 auch ein Kapital von 1000 fl, aus dessen Zinsen die Universitätsbibliothek erheblichen Nutzen ziehen konnte. In seinem Testament legte er fest, daß ein Teil der von ihm hinterlassenen Fideicommisssumme beim Absterben des Mannesstammes seiner Familie an die Altdorfer Universität ausbezahlt werden sollte, um die schlechtbezahlten Professoren der Philosophischen Fakultät zu unterstützen.
Die abgebildete Medaille ließ der Nürnberger Advokat und Büchersammler Johann Caspar Birkner (1721-1769) im Jahre 1748 von dem bedeutenden Nürnberger Medailleur Peter Paul Werner (1689-1771) anfertigen und überreichte sie dem Jubilar zu seinem 63. Geburtstag. Die Imprese auf dem Revers hatte der Altdorfer Professor der Beredsamkeit und Poesie Christian Gottlieb Schwarz (1675-1751) erdacht. Ein lateinischer Kommentar zu dem Schaustück, verfasst von dem Wittenberger Professor der Beredsamkeit Johann Wilhelm von Berger († 1751), erschien 1755 im Druck.
(Werner Wilhelm Schnabel)
Literatur: Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon oder Beschreibung aller Nürnbergischen Gelehrten beyderley Geschlechtes nach Ihrem Leben/ Verdiensten und Schriften [...]. Fortgesetzt von Christian Konrad Nopitsch. 8 Bde. Nürnberg, Altdorf 1755-1758 und 1802-1808, hier Bd. II, 1756, S. 580-584.; ebd. VI, 1805, S. 369 f.
[Georg Andreas Will:] Der Nürnbergischen Universität Altdorf Denkwürdigkeiten von Münzen, Steinen, Siegeln und Gefäßen, in 17. Kupfertafeln vorgestellet und mit den nöthigsten Erläuterungen kürzlich versehen. Nürnberg 1765, Taf. VII/1 und S. 9.
Nürnberger Künstlerlexikon. Bildende Künstler, Kunsthandwerker, Gelehrte, Sammler, Kulturschaffende und Mäzene vom 12. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. 4 Bde. Hg. von Manfred H. Grieb. München 2007, hier Bd. I, 2007, S. 140.; ebd. II, 2007, S. 974.
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital, Reihe A: Digitalisierte Quellen, 3), B8250.
Porträt: Will, Denkwürdigkeiten, 1765, Taf. VII/1
GND: https://d-nb.info/gnd/104222646
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