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Name: Lochner, Jacob Hieronymus
Geburt: 1649-03-01 Nürnberg
Tod: 1700-07-26 Bremen
Stand des Vaters: Kanzleiregistrator
Status: 1671-06-30: Poeta laureatus der Universität Altdorf
Biographica: 1667 war der Sohn eines Nürnberger Kanzleiregistrators als Alumnus an die Altdorfer Hochschule gekommen. Lochner schloss sein philosophisches Studium hier 1671 mit dem Magistergrad ab und wurde bei gleicher Gelegenheit von der Universität zum Poeta laureatus gekrönt. Schon während des Studiums hatte er sich der studentischen Ceres-Gesellschaft angeschlossen und wurde 1672 als ‚Amyntas II.’ auch in den Pegnesischen Blumenorden aufgenommen.
Zur Fortsetzung seiner Studien begab sich Lochner dann allerdings nach Mittel- und Norddeutschland. Er besuchte Jena und Leipzig, immatrikulierte sich 1673 in Rostock und avancierte dort schon 1675 zum Professor der Poetik. Bereits zwei Jahre später wechselte er dann als Pastor nach Wismar und wurde 1680 zum schwedischen Konsistorialassessor ernannt. 1686 erfolgte die Berufung zum Domprediger und Superintendenten nach Bremen, die er im Unterschied zu zeitgleichen anderen Angeboten auch annahm. In der Hansestadt wirkte er nachhaltig als religiöser Schriftsteller und Gründer des Bremer Waisenhauses.
Lochner ist nicht nur durch Übersetzungen und ein Trauerspiel hervorgetreten, sondern war auch ein produktiver Verfasser geistlicher Lieder und Gelegenheitsdichtungen, die sich v.a. in Altdorfer, Nürnberger, Rostocker und Bremer Kasualschriften erhalten haben. Seinen engen Kontakt nach Nürnberg, wo seine Brüder im Kirchendienst standen, hielt er auch nach seinem Wegzug zeitlebens aufrecht.
(Werner Wilhelm Schnabel)
Literatur: Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon oder Beschreibung aller Nürnbergischen Gelehrten beyderley Geschlechtes nach Ihrem Leben/ Verdiensten und Schriften [...]. Fortgesetzt von Christian Konrad Nopitsch. 8 Bde. Nürnberg, Altdorf 1755-1758 und 1802-1808, hier Bd. II, 1756, S. 482-485.; ebd. VI, 1805, S. 317.
Allgemeine Deutsche Biographie 19, 1884, S. 67 f. ([Karl Ernst Hermann] Krause).
Elias von Steinmeyer: Die Matrikel der Universität Altdorf. 2 Bde. Würzburg 1912 (Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte, IV/1-2), hier Bd. II, 1912, S. 346.
Literatur Lexikon. Autoren und Werke deutscher Sprache. Hg. von Walther Killy. Bd. 7. Gütersloh 1990, S. 318 f. (Renate Jürgensen).
Renate Jürgensen: Melos conspirant singuli in unum. Repertorium bio-bibliographicum zur Geschichte des Pegnesischen Blumenordens in Nürnberg (1644-1744). Wiesbaden 2006 (Beiträge zum Buch- und Bibliothekswesen, 50), S. 415-422.
John L. Flood: Poets Laureate in the Holy Roman Empire. A Bio-bibliographical Handbook. 4 Bde. Berlin, New York 2006, hier Bd. III, 2006, S. 1177-1180.
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital, Reihe A: Digitalisierte Quellen, 3), D8200
Stammbuch: Katalogisat
GND: https://d-nb.info/gnd/104125101
Perma-Link: https://aaa.gf-franken.de/de/recherche.html?permaLink=D8200