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Name: Busenreuth, Johann
Geburt: 1548-09-29 Augsburg
Tod: 1610-04-21 Nürnberg
Studium: Straßburg. - Tübingen. - Lauingen. - Basel
Amtszeit: 1580-1592
Status: Professor
Fakultät: Jur.
Denomination: 1580: Institutionen. - 1587: Pandekten
Biographica: Der noch auf Veranlassung von Freigius auf die zweite Professur berufene Augsburger Bürgersohn Johannes Busenreuth hatte lange Studien der Theologie, Philosophie, Medizin und Jurisprudenz in Straßburg, Tübingen, Lauingen und seit 1578 in Basel absolviert, wo er 1580 zum Dr. jur. promoviert worden war. Noch im selben Jahr trat er sein Amt in Altdorf an.
Er wirkte zunächst in der Philosophischen, dann aber in der Juristischen Fakultät, ehe er 1586 zum Rektor der Altdorfer Akademie gewählt wurde. Ab August 1587 las er an Stelle der Institutionen die anspruchsvolleren Pandekten. Seine wissenschaftlichen Veröffentlichungen, allesamt mäßig bedeutsam, behandelten diverse Fragen des Zivilrechts.
Busenreuth war bei den Studenten als Lehrer wenig beliebt und wurde wegen seiner didaktischen Methoden mehrmals gemaßregelt, zeigte sich aber als guter Rechtspraktiker. In Altdorf führte er einen recht anstößigen Lebenswandel, zog u.a. des Nachts betrunken mit Studenten in den Gassen umher, verunglimpfte andere Professoren und schoss in der Dunkelheit und während einer Musterung der Bürgerschaft wild um sich. Vielleicht war auch dieses Verhalten dafür verantwortlich, dass sich der Rat bemühte, ihn von Altdorf zu entfernen. Man berief ihn deshalb 1592 als Rechtskonsulenten und Assessor am Stadtgericht nach Nürnberg. Schon kurz nach seiner Ankunft in Altdorf mit einer Patriziertochter verheiratet, leistete er der Stadt hier bis zu seinem Tod gute Dienste. Seine letzte Ruhe fand er auf dem Johannisfriedhof.
(Werner Wilhelm Schnabel / Alexander Fleischer)
Literatur: Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon oder Beschreibung aller Nürnbergischen Gelehrten beyderley Geschlechtes nach Ihrem Leben/ Verdiensten und Schriften [...]. Fortgesetzt von Christian Konrad Nopitsch. 8 Bde. Nürnberg, Altdorf 1755-1758 und 1802-1808, hier Bd. I, 1755, S. 157-160.; ebd. V, 1802, S. 135 f.
Carl Sebastian Zeidler: Vitae Professorum Iuris Qui In Academia Altdorfina Inde Ab Eius Iactis Fundamentis Vixerunt Ex Monumentis Fide Dignis Descriptae [...]. Nürnberg 1770. Fortgesetzt in 2 Bden. von Johann Albrecht Colmar. Ebd. 1786, 1787 I, 1770, S. 25-37.; ebd. III, 1789, S. 130.
Allgemeine Deutsche Biographie 3, 1876, S. 648 (Roderich von Stintzing).
Hans Liermann: Juristen in Altdorf. Ein Beitrag zur Geschichte des Juristenstandes. In: Gelehrte der Universität Altdorf 1750-1809. Hg. von Horst Claus Recktenwald. Nürnberg 1966, S. 60-76, S. 65.
Wolfgang Mährle: Academia Norica. Wissenschaft und Bildung an der Nürnberger Hohen Schule in Altdorf (1575-1623). Stuttgart 2000 (Contubernium, 54), S. 427 f.
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital, Reihe A: Digitalisierte Quellen, 3), H1130.
Porträt: Friedrich Roth-Scholtz (Hg.): Icones Eruditorum Academiae Altdorfinae [...]. Nürnberg, Altdorf 1721/23, Nr. [42]
GND: https://d-nb.info/gnd/120105268
Perma-Link: https://aaa.gf-franken.de/de/recherche.html?permaLink=H1130 Permalink kopieren


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