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Name: Donellus, Hugo
Geburt: 1527-12-23 Châlon-sur-Saône
Tod: 1591-05-04 Altdorf
Studium: Toulouse. - Bourges
Amtszeit: 1588-1591
Status: Professor
Fakultät: Jur.
Denomination: 1588: Römisches Recht
Biographica: In Châlon-sur-Saône geboren, studierte Doneau die Rechte seit ca. 1544 in Toulouse und seit 1547 in Bourges. Dort promovierte er 1551 und war bis 1572 als Professor der Rechte tätig. Auf der Flucht vor den antihugenottischen Ausschreitungen (Bartholomäusnacht) wandte er sich nach Genf. Seit Ende 1572 wirkte er dann als Professor der Rechte in Heidelberg und von 1579 bis zu seiner Amtsenthebung 1587 in Leiden. Nach langjährigen vergeblichen Verhandlungen konnte Donellus 1588 auf Betreiben von Giphanius nach Altdorf geholt werden.
Durch seine systematischen Kommentare zum Zivilrecht, die 1591 in Altdorf fertiggestellt wurden, hatte er sich europaweit bereits einen hervorragenden Namen gemacht. Der Rat sah deshalb auch gerne über sein reformiertes Bekenntnis hinweg und gewährte ein außerordentlich hohes Gehalt, um ihn an die reichsstädtische Hochschule zu binden. Das Wirken Doneaus, der als einer der größten Juristen seiner Zeit gilt, bedeutet den nicht wieder erreichten Höhepunkt der Altdorfer Rechtswissenschaft. In seinen bedeutenden „Commentarii de iure civili”, die z.T. in Altdorf entstanden, hat er als erster das gesamte Privatrecht in ein organisch entwickeltes und zusammenhängendes System gebracht. Auch persönlich war er – im Gegensatz zu anderen – ein lauterer und überzeugungstreuer Charakter. Allerdings ergaben sich mit Giphanius schon bald Reibereien, in die auch die studentische Anhängerschaft einbezogen wurde. „Donellisten” und „Giphanisten” lieferten sich erbitterte Auseinandersetzungen. Nach der Entlassung und dem Wegzug des Konkurrenten berief der Rat Scipio Gentilis, einen ehemaligen Schüler des Donellus, als Nachfolger.
Das Bronzeepitaph Doneaus in der Altdorfer Laurentiuskirche ist heute noch erhalten. Den Ankauf der von ihm hinterlassenen, bedeutenden Büchersammlung lehnte der Rat ab; sie wurde daraufhin in alle Richtungen zerstreut.
(Werner Wilhelm Schnabel / Alexander Fleischer)
Literatur: Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon oder Beschreibung aller Nürnbergischen Gelehrten beyderley Geschlechtes nach Ihrem Leben/ Verdiensten und Schriften [...]. Fortgesetzt von Christian Konrad Nopitsch. 8 Bde. Nürnberg, Altdorf 1755-1758 und 1802-1808, hier Bd. I, 1755, S. 283-287.; ebd. V, 1802, S. 243-245.
Carl Sebastian Zeidler: Vitae Professorum Iuris Qui In Academia Altdorfina Inde Ab Eius Iactis Fundamentis Vixerunt Ex Monumentis Fide Dignis Descriptae [...]. Nürnberg 1770. Fortgesetzt in 2 Bden. von Johann Albrecht Colmar. Ebd. 1786, 1787 I, 1770, S. 63-103.; ebd. III, 1789, S. 144-147.
Elias von Steinmeyer: Die Matrikel der Universität Altdorf. 2 Bde. Würzburg 1912 (Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte, IV/1-2), hier Bd. II, S. 152.
Neue Deutsche Biographie 4, 1959, S. 70 f. (Hans Liermann).
Hans Liermann: Juristen in Altdorf. Ein Beitrag zur Geschichte des Juristenstandes. In: Gelehrte der Universität Altdorf 1750-1809. Hg. von Horst Claus Recktenwald. Nürnberg 1966, S. 60-76, S. 66-68.
Ernst Holthöfer: Hugo Donellus († 1591). In: Fränkische Lebensbilder 10 (1982), S. 157-178.
Wolfgang Mährle: Academia Norica. Wissenschaft und Bildung an der Nürnberger Hohen Schule in Altdorf (1575-1623). Stuttgart 2000 (Contubernium, 54), S. 438-443.
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital, Reihe A: Digitalisierte Quellen, 3), H1170.
Porträt: Friedrich Roth-Scholtz (Hg.): Icones Eruditorum Academiae Altdorfinae [...]. Nürnberg, Altdorf 1721/23, Nr. [44]
GND: https://d-nb.info/gnd/11888395X
Perma-Link: https://aaa.gf-franken.de/de/recherche.html?permaLink=H1170