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Name: Ludwell, Wilhelm
Geburt: 1589-11-20 Elbing
Tod: 1663-09-12 Altdorf
Stand des Vaters: englischer Adel
Studium: Königsberg. - Samosch. - Altdorf
Amtszeit: 1631-1663
Status: Professor
Fakultät: Jur.
Denomination: 1631: Lehnrecht. - 1634: Institutionen. - 1635: Pandekten. - 1646: Codex
Biographica: Ludwell, aus altadeligem englischem Geschlecht stammend und in Elbing geboren, besuchte das Gymnasium in seiner Vaterstadt, ehe er an der Universität Königsberg Philosophie zu studieren begann. Er wandte sich dann aber schnell der Rechtswissenschaft zu und wechselte an die seinerzeit berühmte Akademie in Samosch (Zamo
) in Polen, an der er sein Studium 1611 beendete. Nach Elbing zurückgekehrt wurde er Gesandtschaftssekretär am Kreistag in Warschau. 1613 kam er als Hofmeister einiger Edelleute nach Altdorf. Hier setzte er seine Studien in Philosophie, Geschichte und den Rechten fort und hielt bald private politische und juristische Kollegien ab. Man versuchte ihn in Altdort zu halten, wozu 1616 die Heirat mit einer Tochter des Mathematikers Johannes Praetorius, die er offensichtlich zuvor geschwängert hatte, wohl nicht wenig beitrug. Ludwell habilitierte sich 1619, nahm aber erst 1634 die juristische Doktorwürde an.
Im gleichen Jahr wurde er als ordentlicher Professor der Institutionen auf eine feste Stelle berufen und zugleich und Konsulent der Stadt Nürnberg. Sein Lehrgebiet tauschte er 1635 mit der Professur der Pandekten und 1646 der des Codex.
Ludwell galt als einer der größten Gelehrten seiner Zeit. Er war ein vortrefflicher Jurist, der von zahlreichen Fürsten als Ratgeber geschätzt wurde, zahlreiche Studenten nach Altdorf zog und eine Vielzahl von Schülern um sich scharte. Trotz etlicher Rufe an andere Universitäten hielt er seiner Hochschule die Treue. Im Auftrag der Stadt war Ludwell Mitglied zahlreicher Gesandtschaften, darunter derjenigen 1640 zum Reichstag nach Regensburg. Publiziert hat der ungemein produktive Jurist viele, häufig gelesene Arbeiten. Es ist nicht zuletzt das Verdienst seines gewandten Auftretens und seiner geschickten Verhandlungen gewesen, dass Altdorf im Dreißigjährigen Krieg vor der Zerstörung durch feindliche Truppen bewahrt blieb.
(Alexander Fleischer / Werner Wilhelm Schnabel)
Literatur: [Johann Heumann:] Rechtsgegründete Vorstellung der Privilegirten Academischen besonders aber bey der Nürnbergischen Universität zu Altdorff hergebrachten Iurisdiction In Caussis Criminalibus. Altdorf 1753, S. 82.
Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon oder Beschreibung aller Nürnbergischen Gelehrten beyderley Geschlechtes nach Ihrem Leben/ Verdiensten und Schriften [...]. Fortgesetzt von Christian Konrad Nopitsch. 8 Bde. Nürnberg, Altdorf 1755-1758 und 1802-1808, hier Bd. II, 1756, S. 513-519.; ebd. VI, 1805, S. 337-340.
Carl Sebastian Zeidler: Vitae Professorum Iuris Qui In Academia Altdorfina Inde Ab Eius Iactis Fundamentis Vixerunt Ex Monumentis Fide Dignis Descriptae [...]. Nürnberg 1770. Fortgesetzt in 2 Bden. von Johann Albrecht Colmar. Ebd. 1786, 1787, hier Bd. II, 1786, S. 49-67.
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital, Reihe A: Digitalisierte Quellen, 3), H1390.
Porträt: Friedrich Roth-Scholtz (Hg.): Icones Eruditorum Academiae Altdorfinae [...]. Nürnberg, Altdorf 1721/23, Nr. [55]
GND: https://d-nb.info/gnd/11728193X
Perma-Link: https://aaa.gf-franken.de/de/recherche.html?permaLink=H1390