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Name: Rink, Eucharius Gottlieb
Geburt: 1670-08-11 Stötteritz bei Leipzig
Tod: 1745-02-09 Altdorf
Stand des Vaters: adeliger Gutsbesitzer, Regierungssekretär
Studium: Leipzig. - Altdorf. - Halle
Amtszeit: 1707-1745
Status: Professor
Fakultät: Jur.
Denomination: 1707: öffentliches Recht. - 1708: Kirchenrecht. - 1717: Lehnrecht
Biographica: Rink stammt aus einem sächsischen Adelsgeschlecht und verbrachte seine Jugend in Merseburg und Leipzig, wo er schon mit neun Jahren in die akademische Matrikel eingetragen wurde. Erst 1687 aber trat er das Studium tatsächlich an und wechselte um 1690 nach Altdorf, wo er sich insbesondere an Johann Christoph Wagenseil anschloß. Als Hofmeister eines fränkischen Grafen konnte er weite Reisen unternehmen, die ihm eine bewunderte Souveränität im Umgang, Welt- und Menschenkenntnis einbrachten. 1697 kehrte er nach Altdorf zurück, promovierte und lehrte fortan öffentliches Recht und die galanten Fertigkeiten der feinen Lebensart. Ein mehrjähriger Aufenthalt führte ihn nach Wien, wo er enge Kontakte an den Kaiserhof knüpfte und mehrere ehrenvolle Vokationen und Karrierechancen ausschlug.
Nach einer Zwischenstation in Leipzig erhielt Rink endlich 1707 den Ruf auf eine Altdorfer Professur des öffentlichen und kanonischen Rechts. 1717 wurde sie noch durch die Profesur des Lehnrechts erweitert. Seine zahlreichen Interessen und Kontakte pflegend, wurde er 1732 zum Kaiserlichen Rat ernannt und 1739 in die kgl. Preußische Sozietät der Wissenschaften berufen.
Rink ist prominentes Beispiel eines weltläufigen Professorentyps, der in Wissenschaft und Öffentlichkeit vielerlei Sätteln gerecht wurde. Neben juristischen Fachpublikationen hat er verschiedene historische Arbeiten verfaßt, darunter Geschichten Ks. Leopolds I, Ludwigs XIV. und des Prinzen Eugen. Er war in der Numismatik, Sphragistik und Heraldik ebenso wie in der Poesie bewandert und unterhielt eine große Bibliothek und ein kostbares Kunstkabinett. Angelegentlich bemühte er sich auch um die Vermittlung ‚galanter’ Umgangsformen, wie sie für Beschäftigungen bei Hof zunehmend wichtiger wurden.
(Werner Wilhelm Schnabel)
Literatur: Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon oder Beschreibung aller Nürnbergischen Gelehrten beyderley Geschlechtes nach Ihrem Leben/ Verdiensten und Schriften [...]. Fortgesetzt von Christian Konrad Nopitsch. 8 Bde. Nürnberg, Altdorf 1755-1758 und 1802-1808, hier Bd. III, 1757, S. 336-345.; ebd. VII, 1806, S. 269-271.
Carl Sebastian Zeidler: Vitae Professorum Iuris Qui In Academia Altdorfina Inde Ab Eius Iactis Fundamentis Vixerunt Ex Monumentis Fide Dignis Descriptae [...]. Nürnberg 1770. Fortgesetzt in 2 Bden. von Johann Albrecht Colmar. Ebd. 1786, 1787, hier Bd. III, 1787, S. 42-56.– Allgemeine Deutsche Biographie 28, 1889, S. 645 f.
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital, Reihe A: Digitalisierte Quellen, 3), H1670.
Porträt: Friedrich Roth-Scholtz (Hg.): Icones Eruditorum Academiae Altdorfinae [...]. Nürnberg, Altdorf 1721/23, Nr. [69]
GND: https://d-nb.info/gnd/116550961
Perma-Link: https://aaa.gf-franken.de/de/recherche.html?permaLink=H1670