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Name: Siebenkees, Johann Christian
Geburt: 1753-08-20 Wöhrd bei Nürnberg
Tod: 1841-11-22 Nürnberg
Stand des Vaters: Kaufmann und Salzhändler
Studium: Altdorf. - Göttingen
Amtszeit: 1776-1809
Status: Professor
Fakultät: Phil, Jur.
Denomination: 1777: Rechte. - 1779: Natur- und Völkerrecht. - 1792: Institutionen. - 1792: Staats- und Lehenrecht. - 1795: Codex und kanonisches Recht. - 1805: Codex, Kirchenrecht, Geschichte
Biographica: Als Sohn eines Kaufmanns und Salzhändlers wurde Siebenkees in der Nürnbergischen Vorstadt Wöhrd geboren. Er bezog 1770 die Universität seiner Heimatstadt, studierte aber von 1773 bis 1776 auch in Göttingen, wo er Informator des Sohnes von Johann Christoph Gatterer, dem berühmten, aus Nürnberg stammenden Historiker, war. Im letzteren Jahr folgte er einem Ruf als ao. Professor der Rechte nach Altdorf. Diese Position konnte er nach dem Tod von Wolfgang Albert Spies 1778 mit einer ordentlichen Professur des Natur- und Völkerrechts vertauschen. Wenig später kam dazu auch die Lehre des Staats- und Lehnrechts. 1795 wurde er zum ersten Professor des Kirchenrechts in Altdorf ernannt.
Siebenkees amtierte während des Übergangs der Universität an Bayern als Rektor. Selbst probayerisch eingestellt, wechselte er nach der Auflösung der Hochschule an die Universität Landshut, wo er Literaturgeschichte lehrte und Leiter der Universitätsbibliothek wurde. Dort bemühte er sich 1811 und 1816 energisch aber erfolglos, den Bücherbestand der ehemaligen Altdorfer Bibliothek für Landshut zu sichern, da diese kaum medizinische und chirurgische Literatur besaß. Tatsächlich wurde die heimatlos gewordene Bibliothek wenig später an die Universität Erlangen überwiesen. Mit dem Titel eines Geheimen Hofrats in den Ruhestand getreten, verlebte Siebenkees seine letzten Jahre wieder in Nürnberg.
Der Gelehrte ist nicht nur als Herausgeber zahlreicher juristischer Veröffentlichungen und Zeitschriften hervorgetreten; sein besonderes Interesse galt daneben der Geschichte Nürnbergs und seiner Institutionen. Dabei verband er seine Arbeitsgebiete – wie in seinen Dokumentationen zum Stiftungs- und Stipendienrecht – durch beachtliche polyhistorische Gelehrsamkeit. Noch heute sind seine materialreichen Darstellungen für die lokale Rechts- und Ereignisgeschichte unverzichtbar.
(Werner Wilhelm Schnabel)
Literatur: Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon oder Beschreibung aller Nürnbergischen Gelehrten beyderley Geschlechtes nach Ihrem Leben/ Verdiensten und Schriften [...]. Fortgesetzt von Christian Konrad Nopitsch. 8 Bde. Nürnberg, Altdorf 1755-1758 und 1802-1808, hier Bd. VIII, 1808, S. 222-228.
Carl Sebastian Zeidler: Vitae Professorum Iuris Qui In Academia Altdorfina Inde Ab Eius Iactis Fundamentis Vixerunt Ex Monumentis Fide Dignis Descriptae [...]. Nürnberg 1770. Fortgesetzt in 2 Bden. von Johann Albrecht Colmar. Ebd. 1786, 1787, hier Bd. III, 1787, S. 181.
Johann Georg Heinrich Müller: Schattenrisse der ietztlebenden Altdorfischen Professoren nebst einer kurzen Nachricht von Ihren Leben und Schriften. Altdorf 1790, S.  44-46.
Allgemeine Deutsche Biographie 34, 1892, S. 175 f. (August von Eisenhart).
R[oderich von] Stintzing / Ernst Landsberg: Geschichte der Deutschen Rechtswissenschaft. 3 Tle. in 6 Bden. München, Leipzig 1880-1910, hier Bd. III/1, Noten, S. 267 f.
Ilse Haeckel: Geschichte der Universitätsbibliothek Erlangen von 1792-1844. Überarb. von Thomas Hofmann. Erlangen 2000 (Schriften der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg, 37), S. 75.
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital, Reihe A: Digitalisierte Quellen, 3), H1910
Porträt: Johann Georg Heinrich Müller: Schattenrisse der ietztlebenden Altdorfischen Professoren nebst einer kurzen Nachricht von Ihren Leben und Schriften. Altdorf 1790, ggb. S. 44
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