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1 Einträge gefunden (Datenstand: 2024-07-18 10:25:03)

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Name: Hofmann, Caspar
Geburt: 1572-11-09 Gotha
Tod: 1648-11-03 Altdorf
Stand des Vaters: Schmied
Studium: Leipzig. - Straßburg. - Altdorf. - Padua. - Basel
Amtszeit: 1607-1648
Status: Professor
Fakultät: Med.
Denomination: 1607: Medizin
Biographica: Der in Gotha geborene, in seiner Kindheit oft kränkelnde Caspar Hofmann war Sohn eines Schmieds und wurde nach dem frühen Tod des Vaters von einem Onkel erzogen. Nach dem Besuch des Gymnasiums in seiner Heimatstadt begann er 18jährig in Leipzig das Medizinstudium. Aufgrund einer Erkrankung – Hofmann litt an Wassersucht – musste er seine Studien unterbrechen. Zwei Jahre verbrachte er an der Straßburger Universität, ehe er nach Nürnberg kam. In Altdorf ermöglichte ihm vom August 1595 bis 1602 ein Stipendium die Fortsetzung der Ausbildung. Ein weiteres Stipendium erlaubte ihm einen dreijährigen Aufenthalt in Padua. 1605 wurde er in Basel promoviert.
Bei seiner Rückkehr nach Nürnberg im Jahr 1606 wurde Hofmann in das dortige Collegium medicum aufgenommen und – mitten in Seuchenzeiten – zum Pestilentiarius ernannt. Im Folgejahr übernahm er den freigewordenen Lehrstuhl von Nicolaus Taurellus, der der Infektion erlegen war. Einem gleichzeitig ergangenen Ruf an die Universität Padua folgte der als außerordentlich gelehrt, aber auch als eigensinnig und streitbar geltende Arzt nicht. Hofmann war der erste „Nur-Mediziner” an der Altdorfer Akademie und  Anhänger der traditionellen, aristotelischen Lehre. Er erkannte – wie viele seiner konservativeren Kollegen – die Lehre vom Blutkreislauf nicht an und ließ sich auch durch deren Entdecker William Harvey (1578-1658) nicht überzeugen, der ihn im Jahr 1636 in Altdorf persönlich besuchte. Sein Interesse galt vor allem Galen (129-199), dessen Schriften er in einer kommentierten Ausgabe vollständig herausbringen wollte. Daneben aber legte er auch starken Wert auf eine praktische Ausbildung der angehenden Mediziner. Mit zahlreichen europäischen Späthumanisten stand er in brieflichem Austausch, sei umfangreiches Werk wurde international anerkannt. Der Mediziner war viermal Rektor und fünfmal Dekan seiner Fakultät. Als scharfer Gegner des Pennalismus machte er sich bei vielen ‚fidelen’ Studenten unbeliebt.
In wirtschaftlicher Bedrängnis lebend und bereits mehrere Jahre gelähmt, starb Hofmann 1648 infolge eines Schlaganfalls. Das Grabmal für sich und seine Familie hatte er bereits im Jahr 1616 auf dem Altdorfer Friedhof anlegen lassen.
(Silvia Glaser)
Literatur: Jo[hann] Jac[ob] Baier: Biographiae Professorum Medicinae Qui In Academia Altorfina Unquam Vixerunt. Nürnberg, Altdorf 1728, S. 36-65.
Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon oder Beschreibung aller Nürnbergischen Gelehrten beyderley Geschlechtes nach Ihrem Leben/ Verdiensten und Schriften [...]. Fortgesetzt von Christian Konrad Nopitsch. 8 Bde. Nürnberg, Altdorf 1755-1758 und 1802-1808, hier Bd. II, 1756, S. 162-168.; ebd. VI, 1805, S. 109-111.; ebd. VIII, 1808, S. 459.
Christoph Gottlieb von Murr: Beschreibung der vornehmsten Merkwürdigkeiten in des H. R. Reichs freyen Stadt Nürnberg und auf der hohen Schule zu Altdorf [...]. Nürnberg 1778 (2. Aufl. Nürnberg 1801), S. 601.
Allgemeine Deutsche Biographie 12, 1880, S. 635 (August Hirsch).
Dorothee Flessa: Die Professoren der Medizin zu Altdorf von 1580-1809. Erlangen 1969, S. 16-18.
Wolfgang Mährle: Academia Norica. Wissenschaft und Bildung an der Nürnberger Hohen Schule in Altdorf (1575-1623). Stuttgart 2000 (Contubernium, 54), S. 407-415.
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital, Reihe A: Digitalisierte Quellen, 3), I1070.
Porträt: Friedrich Roth-Scholtz (Hg.): Icones Eruditorum Academiae Altdorfinae [...]. Nürnberg, Altdorf 1721/23, Nr. [76]
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