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1 Einträge gefunden (Datenstand: 2024-07-18 10:25:03)

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Name: Hoffmann, Moritz
Geburt: 1621-09-20 Fürstenwalde
Tod: 1698-04-20 Altdorf
Stand des Vaters: Richter und Bürgermeister
Studium: Altdorf. - Padua
Amtszeit: 1648-1698
Status: Professor
Fakultät: Med.
Denomination: 1648: Anatomie und Chirurgie. - 1649: Medizin. - 1653: Botanik
Biographica: Die Angaben zu Hoffmanns Geburtsjahr und Todestag differieren. Nach den Angaben bei Baier wurde er im Jahr 1621 in Fürstenwalde (Mark Brandenburg) als Sohn eines Richters geboren. Nach dem frühen Tod der Eltern übernahm ab 1638 sein Onkel Georg Nößler seine Erziehung und holte ihn nach Altdorf, wo er sich dem Studium der Philosophie und Medizin widmete. Ab 1641 weilte Hoffmann in Padua, um dort Botanik und Anatomie zu studieren. 1642 fand er beim Sezieren eines Truthahns den „pankreatischen Gang”, was ihn zu der Annahme brachte, daß auch der Mensch einen „ductus pancreaticus” (Bauchspeicheldrüse) haben müsse. Nahezu gleichzeitig entdeckte Johann Georg Wirsung den „pankreatischen Gang”, der nach ihm benannt wurde. Dieser Umstand bewirkte zeitlebens Hoffmanns Unmut und veranlaßte ihn dazu, der Universität ein Legat von 50 Gulden zu vermachen, aus dessen Zinsen demjenigen Anatomieprofessor ein Gulden zu übereignen sei, der bei der alljährlichen „Demonstration des pankreatischen Ganges seines Namens gedenke”.
Nach seiner Rückkehr aus Italien wurde Hoffmann 1645 in Altdorf zum Doktor der Medizin promoviert. Bis zu seiner Ernennung zum außerordentlichen, dann ordentlichen Professor der Anatomie und Chirurgie (1648 bzw. 1649) hielt er Privatvorlesungen oder vertrat des öfteren seinen kränklichen Onkel. Nach dem Tod Ludwig Jungermanns (1653) übernahm er zusätzlich das Lehramt der Botanik und die Präfektur des auf seine Veranlassung 1656 erweiterten botanischen Gartens, den er z.T. mit privaten Mitteln ausbaute. Auch die Einrichtung eines chemischen Laboratoriums 1682 geht auf Hoffmanns Initiative zurück. 23mal war er Dekan der Medizinischen Fakultät und fünfmal Rektor der Universität. Hoffmanns Reputation als Anatom, Botaniker, Kliniker und akademischer Lehrer war unbestritten. So wurde er wiederholt auch zum fürstlichen Leibarzt berufen, für den Kurfürsten von Brandenburg ebenso wie für die Markgrafen von Brandenburg-Kulmbach und -Ansbach und für den Herzog von Württemberg.
Nach einem schaffensreichen Leben und über 50jähriger Lehrtätigkeit an der Universität starb Hofmann 1698 an den Folgen eines Schlaganfalls.
 (Silvia Glaser)
Literatur: Jo[hann] Jac[ob] Baier: Biographiae Professorum Medicinae Qui In Academia Altorfina Unquam Vixerunt. Nürnberg, Altdorf 1728, S. 93-111.
Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon oder Beschreibung aller Nürnbergischen Gelehrten beyderley Geschlechtes nach Ihrem Leben/ Verdiensten und Schriften [...]. Fortgesetzt von Christian Konrad Nopitsch. 8 Bde. Nürnberg, Altdorf 1755-1758 und 1802-1808, hier Bd. II, 1756, S. 170-175.; ebd. VI, 1805, S. 111 f..; ebd. VIII, 1808, S. 459 f.
Allgemeine Deutsche Biographie 12, 1880, S. 637 (August Hirsch).
Dorothee Flessa: Die Professoren der Medizin zu Altdorf von 1580-1809. Erlangen 1969, S. 25-28.
Neue Deutsche Biographie 9, 1972, S. 460 (Heinz Röhrich).
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital, Reihe A: Digitalisierte Quellen, 3), I1130.
Porträt: Friedrich Roth-Scholtz (Hg.): Icones Eruditorum Academiae Altdorfinae [...]. Nürnberg, Altdorf 1721/23, Nr. [79]
GND: https://d-nb.info/gnd/102410453
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