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Name: Erythräus (Roth), Valentin
Geburt: 1521 Lindau
Tod: 1576-03-29 Altdorf
Studium: Straßburg. - Wittenberg
Amtszeit: 1575-1576
Status: Praeceptor/Professor classicus
Fakultät: Akadem. Gymnasium
Denomination: 1575: Redekunst. - erster Rektor des akad. Gymnasiums
Biographica: Der Nürnberger Rat bemühte sich bei der Besetzung des ersten Rektorats um einen Schulmann, der durch seine praktische Erfahrung ebenso ausgewiesen war wie durch seine lutherische 'Rechtgläubigkeit'. Er fand ihn in dem aus Lindau stammenden Erythräus, der zu dieser Zeit am Straßburger Gymnasium lehrte und noch ein unmittelbarer Schüler der Wittenberger Reformatoren gewesen war.
Erythräus war ein bekannter Humanist und gewandter Redner, der zahlreiche Schriften u.a. zur Didaktik hinterlassen hat. Er hatte zunächst drei Jahre in Straßburg, anschließend in Wittenberg studiert, wo er Luther und Melanchthon gehört hatte. Von dort war er, einem Ruf seines früheren Lehrers, des berühmten Humanisten Johann Sturm, folgend, nach Straßburg gewechselt, wo er alsbald zum Professor der Rhetorik an der Akademie ernannt worden war. Hier lehrte er 29 Jahre, bis er dem Ruf nach Altdorf folgte, um das von Nürnberg herausverlegte Gymnasium zu organisieren. Zur Eröffnung des Kollegiengebäudes 1575 hielt der neuernannte Rektor eine feierliche Rede über den Sinn des Studiums.
Erythräus hatte sich nur zögernd und für zwei Jahre auf die hochdotierte Altdorfer Stelle verpflichtet, da er zuvor auch einen Ruf an die neugegründete Universität Helmstedt erhalten hatte. Schon nach kurzer Zeit scheint er sich wieder umorientiert zu haben und wollte nun doch eine auswärtige Kondition annehmen. Ehe es dazu kam, starb er im März 1576. Der Versuch des Rates, den Augsburger Humanisten Hieronymus Wolf (1516-1580) als Nachfolger zu gewinnen, war erfolglos.
Gotthard Erythräus († 1617), ein Sohn des unerwartet verstorbenen Schulmanns, war später Rektor der Altdorfer Lateinschule.
(Werner Wilhelm Schnabel / Alexander Fleischer)
Literatur: Sigmund Jacob Apin: Vitae professorum philosophiae qui a condita Academia Altorfina ad hunc usque diem claruerunt [...]. Nürnberg 1728, S. 1-5.
Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon oder Beschreibung aller Nürnbergischen Gelehrten beyderley Geschlechtes nach Ihrem Leben/ Verdiensten und Schriften [...]. Fortgesetzt von Christian Konrad Nopitsch. 8 Bde. Nürnberg, Altdorf 1755-1758 und 1802-1808, hier Bd. I, 1755, S. 351-355.; ebd. V, 1802, S. 295.
Allgemeine Deutsche Biographie 6, 1877, S. 335 f. (Karl von Halm).
Elias von Steinmeyer: Die Matrikel der Universität Altdorf. 2 Bde. Würzburg 1912 (Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte, IV/1-2), hier Bd. II, S. 175.
Elias von Steinmeyer: Weitere Nachträge zum Altdorfer Personenregister. In: Karl Wagner: Register zur Matrikel der Universität Erlangen 1743-1843. München, Leipzig 1918 (Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte, IV/4), S. 631-651, hier S. 636.
Wolfgang Mährle: Academia Norica. Wissenschaft und Bildung an der Nürnberger Hohen Schule in Altdorf (1575-1623). Stuttgart 2000 (Contubernium, 54), S. 68-70, 189-193, 285 f. u.ö.
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital, Reihe A: Digitalisierte Quellen, 3), K1010.
Porträt: Friedrich Roth-Scholtz (Hg.): Icones Eruditorum Academiae Altdorfinae [...]. Nürnberg, Altdorf 1721/23, Nr. [89]
GND: https://d-nb.info/gnd/116568674
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