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1 Einträge gefunden (Datenstand: 2024-07-18 10:25:03)

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Name: Franck (Francken), Christian
Geburt: 1549 Gardelegen
Tod: 1611 Rom
Amtszeit: 1580
Status: Professor
Fakultät: Phil.
Denomination: 1580: Aristotelische Philosophie
Biographica: Franck (oder Franken, wie er sich selbst nannte) stammt aus Gardelegen in der Altmark. Mit 20 Jahren konvertierte er zum Katholizismus und schloss sich in Rom den Jesuiten an. Nach Aufenthalten in Sachsen und Magdeburg gelangte er schließlich nach Wien, wo er am Jesuitengymnasium Professor der Philosophie wurde. 1579 verließ er den Orden und wandte sich erneut dem Protestantismus zu, wobei er keine klare Orientierung zum Luthertum oder zum Calvinismus zeigte.
Aufgrund seiner Kenntnisse der Aristotelischen Philosophie erhielt er 1580 einen Ruf nach Altdorf. Dort hielt er aber nur drei Lehrveranstaltungen und geriet wegen seiner Polemiken gegen die ramistische Lehrmethode in ernste Unstimmigkeiten mit dem Ramusschüler Freigius und den Studenten. Mit ihrer Hilfe vertrieb der Rektor den unliebsamen Professor von der Hochschule. Freigius, den die Scholarchen halten wollten, wechselte zunächst nach Nürnberg zum Auditorium Egidium und hielt Vorlesungen über Aristotelische Logik. Doch noch im selben Jahr verließ er die Stadt und wurde wieder katholisch. 1583 konvertiert er zu den Sozinianern und hielt sich fortan vornehmlich in Böhmen, Polen, Ungarn und am längsten in Siebenbürgen auf, wo er zunächst Lektor am Gymnasium und dann Rektor der Kloster-Schule in Klausenburg war. Wegen der Türkenkriege musste er Siebenbürgen 1590 verlassen und wandte sich nach Prag, wo er zum dritten Mal zur katholischen Konfession übertrat. 1591 hielt er sich in Regensburg auf; sein späteres Schicksal ist unbekannt.
(Alexander Fleischer)
Literatur: Sigmund Jacob Apin: Vitae professorum philosophiae qui a condita Academia Altorfina ad hunc usque diem claruerunt [...]. Nürnberg 1728, S. 34-61.
Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon oder Beschreibung aller Nürnbergischen Gelehrten beyderley Geschlechtes nach Ihrem Leben/ Verdiensten und Schriften [...]. Fortgesetzt von Christian Konrad Nopitsch. 8 Bde. Nürnberg, Altdorf 1755-1758 und 1802-1808, hier Bd. I, 1755, S. 459-462.; ebd. V, 1802, S. 355 f.
Wolfgang Mährle: Academia Norica. Wissenschaft und Bildung an der Nürnberger Hohen Schule in Altdorf (1575-1623). Stuttgart 2000 (Contubernium, 54), S. 204.
József Simon: Die Religionsphilosophie Christian Franckens 1552
1610. Atheismus und radikale Reformation im frühneuzeitlichen Ostmitteleuropa. Wiesbaden 2008.
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital, Reihe A: Digitalisierte Quellen, 3), K2030
Porträt: Sigmund Jacob Apin: Vitae professorum philosophiae qui a condita Academia Altorfina ad hunc usque diem claruerunt [...]. Nürnberg 1728, Tafel ggb. S. 34
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