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Name: Waldung, Wolfgang
Geburt: 1555 Nürnberg
Tod: 1621 Nürnberg
Studium: Wittenberg. - Jena
Amtszeit: 1592-1621
Status: Praeceptor/Professor classicus; Professor
Fakultät: Akadem. Gymnasium; Phil.
Denomination: 1592: Zweite Klasse. - 1602: Erste Klasse. - 1608: Physik
Biographica: Waldung, in Nürnberg geboren, hatte in Wittenberg und Jena Philosophie, Physik und Medizin studiert. Obwohl er sich bis ins höhere Alter auch als „medicinae amator” bezeichnete und möglicherweise sogar als Arzt praktizierte, widmete er sich doch dem Lehrerberuf in Nürnberg. Nach mehreren Stellen an städtischen Schulen wurde er 1592 an das akademische Gymnasium nach Altdorf berufen, wo er 1602 zum Lehrer der ersten Klasse aufstieg. 1607 bemühte er sich vergeblich um einen Lehrstuhl für Rhetorik an der Akademie, erhielt im Folgejahr aber eine Professur für Physik, die er bis zu seinem Tod versah.
Als Schriftsteller ist Waldung sehr vielfältig hervorgetreten. Gelegenheitsschriften religiösen und philosophischen Inhalts sind darunter ebenso vertreten wie solche zur Naturkunde und Medizin. Allerdings scheint sich seine akademische Lehre auf sehr geringem Niveau bewegt und weitgehend aus der Paraphrase aristotelischer Lehren bestanden zu haben. Insbesondere setzte er sich nicht mit neueren naturphilosophischen Theorien auseinander, wie dies wenig später der neuberufene Ernst Soner tat.
Für Altdorf war er freilich von besonderer Bedeutung, weil er für die Theateraufführungen an den akademischen Jahrestagen eine ganze Reihe akademischer Reden und Dramentexte verfasste. In seinen frühen Dramen hielt er sich v.a. an gängige Stoffe aus der antiken Mythologie, die er aus verschiedenen Quellen zu einem neuen Ganzen zu verschmelzen und zu modernisieren trachtete: 1593 wurde sein „Orestes” aufgeführt, 1596 sein „Oedipus”. Seine späteren Prosadramen befassten sich mit abgelegeneren, z.T. auch moderneren Stoffen: „Catharinae martyrium” (1602), „Aethiopicus amor castus” (1605, Theagenes und Chariklea, nach Heliodor), „Cymon Galesus” (1616, nach Boccaccio). Waldung war damit der produktivste Autor der frühen Altdorfer Akademiebühne, dessen Ausstrahlung – zumindest in einem Fall – bis nach Danzig (1601) belegt ist.
(Werner Wilhelm Schnabel)
Literatur: Sigmund Jacob Apin: Vitae professorum philosophiae qui a condita Academia Altorfina ad hunc usque diem claruerunt [...]. Nürnberg 1728, S. 76-80.
Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon oder Beschreibung aller Nürnbergischen Gelehrten beyderley Geschlechtes nach Ihrem Leben/ Verdiensten und Schriften [...]. Fortgesetzt von Christian Konrad Nopitsch. 8 Bde. Nürnberg, Altdorf 1755-1758 und 1802-1808, hier Bd. IV, 1758, S. 164-167.; ebd. VIII, 1808, S. 380.
Allgemeine Deutsche Biographie 40, 1896, S. 724 f.
F[rederick] J[ohn] Stopp: The Emblems of the Altdorf Academy. Medals and Medal Orations 1577-1626. London 1974 (Publications of the Modern Humanities Research Association, 6), S. 67-81.
F[rederick] J[ohn] Stopp: Latin Plays at the Academy of Altdorf, 1577-1626. In: Journal of European Studies 14 (1974), H. 4, S. 189-213, S. 201-206.
Wolfgang Mährle: Academia Norica. Wissenschaft und Bildung an der Nürnberger Hohen Schule in Altdorf (1575-1623). Stuttgart 2000 (Contubernium, 54), S. 352-356 u.ö.
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital, Reihe A: Digitalisierte Quellen, 3), K2090
Porträt: Friedrich Roth-Scholtz (Hg.): Icones Eruditorum Academiae Altdorfinae [...]. Nürnberg, Altdorf 1721/23, Nr. [99]
GND: https://d-nb.info/gnd/117120855
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