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Name: Piccart, Michael
Geburt: 1574-09-29 Nürnberg
Tod: 1620-07-13 Altdorf
Stand des Vaters: Pfarrer, Professor
Studium: Altdorf
Amtszeit: 1599-1620
Status: Professor
Fakultät: Phil.
Denomination: 1599: Logik. - 1604: Poesie. - 1613: Metaphysik
Biographica: Piccart war der Sohn des ersten Altdorfer Theologieprofessors Johannes Piccart. Er besuchte schon früh die Hochschule und wurde bereits mit 17 Jahren zum Magister promoviert. Der Spezialisierung auf die Gottesgelehrtheit folgte 1599 die Berufung zum Professor der Logik an der heimischen Hochschule. 1604 kam das Lehramt der Poesie dazu, 1613 das der Metaphysik. Wahrscheinlich hat er auch historische Lehrveranstaltungen angeboten.
Piccart galt als guter Poet und aristotelischer Philosoph, war aber auch als Politicus, als Kultur-, Religions- und Militärhistoriker und klassischer Philologe bekannt, seine Werke wurden zu seinen Lebzeiten z.T. mehrfach aufgelegt. In der gelehrten Welt war er bestens vernetzt und empfing zahlreiche Ehrungen. Auch seine Besoldung in Altdorf übertraf die all seiner Kollegen. Trotzdem konnte er seinen ausserordentlich bedrängten wirtschaftlichen Verhältnissen, in denen ihn häufige Krankheiten und eine vielköpfige Familie hielten, nie entfliehen. Das Grab für sich und seine Familie ließ Piccart bereits 1614 auf dem Altdorfer Friedhof anlegen. Der sehr korpulente und am Ende erblindete Gelehrte ist im Alter von nur 46 Jahren verstorben. Seine hinterlassene Bibliothek wurde 1621 von der Universität angekauft.
Piccarts zahlreiche Schriften umfassen ein breites Spektrum von philosophischen, historischen und philologischen Themen. Bekannt wurde er u.a. durch zwei Lehrbücher der Logik, die sich an Anfänger bzw. Studenten richteten. Den Zeitgenossen galt er als einer der besten Aristoteles-Exegeten seiner Epoche, dessen Schriften auch noch nach seinem Tod wiederholt aufgelegt wurden. Wegen seiner Frömmigkeit und Tugend allenthalben gerühmt, neigte Piccart wie viele seiner Altdorfer Kollegen innerlich wohl dem Calvinismus zu; auch des Socinianismus wurde er verdächtigt.
(Werner Wilhelm Schnabel)
Literatur: Sigmund Jacob Apin: Vitae professorum philosophiae qui a condita Academia Altorfina ad hunc usque diem claruerunt [...]. Nürnberg 1728, S. 87-99.
Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon oder Beschreibung aller Nürnbergischen Gelehrten beyderley Geschlechtes nach Ihrem Leben/ Verdiensten und Schriften [...]. Fortgesetzt von Christian Konrad Nopitsch. 8 Bde. Nürnberg, Altdorf 1755-1758 und 1802-1808, hier Bd. III, 1757, S. 169-174.; ebd. VII, 1806, S.  153-157.
Christoph Gottlieb von Murr: Beschreibung der vornehmsten Merkwürdigkeiten in des H. R. Reichs freyen Stadt Nürnberg und auf der hohen Schule zu Altdorf [...]. Nürnberg 1778 (2. Aufl. Nürnberg 1801), S. 601.
Allgemeine Deutsche Biographie 26, 1888, S. 95 (Richard Hoche).
Elias von Steinmeyer: Die Matrikel der Universität Altdorf. 2 Bde. Würzburg 1912 (Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte, IV/1-2), hier Bd. II, S. 427.
Wolfgang Mährle: Academia Norica. Wissenschaft und Bildung an der Nürnberger Hohen Schule in Altdorf (1575-1623). Stuttgart 2000 (Contubernium, 54), S. 278-284, 340-342 u.ö.
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital, Reihe A: Digitalisierte Quellen, 3), K2120
Stammbuch: Katalogisat
Porträt: Friedrich Roth-Scholtz (Hg.): Icones Eruditorum Academiae Altdorfinae [...]. Nürnberg, Altdorf 1721/23, Nr. [102]
GND: https://d-nb.info/gnd/116177314
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