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1 Einträge gefunden (Datenstand: 2024-07-18 10:25:03)

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Name: Clapmarius, Arnold
Geburt: 1574 Bremen
Tod: 1604-06-01 Nürnberg
Stand des Vaters: Advokat
Studium: Helmstedt, Heidelberg, Marburg
Amtszeit: 1600-1604
Status: Professor
Fakultät: Phil.
Denomination: 1600: Historie und Politik
Biographica: Der gebürtige Bremer Clapmarius (Klapmeier), Sohn eines Advokaten, studierte u.a. an den Universitäten Helmstedt, Heidelberg und Marburg. Die peregrinatio academica führte ihn durch Deutschland, die Niederlande und England. Nachdem er sich einige Zeit lang auf das Soldatenleben verlegt hatte, arbeitete er dann als Informator und wohl auch in Diensten des hessischen Landgrafen. Nach Altdorf kam er im Jahr 1600. Landgraf Moritz von Hessen hatte ihn als Nachfolger Christoph Colers an die Semiuniversitas empfohlen, und die Akademie folgte dieser Rekommendation.
Der Calviner Clapmarius erwarb sich schnell einen guten Ruf als Hochschullehrer. Als Professor für Geschichte und Politik brachte er aber nur wenige kleine Veröffentlichungen zustande. Einige weitere Schriften sind erst posthum publiziert worden. Er zeigte sich darin als Anhänger der lipsisch-tacitistischen, machtbezogenen Staats- und Herrschaftstheorie, wie denn sein primäres Interesse an der Geschichte ein politikwissenschaftliches war und auch moderne, oft aus Italien stammende Theorien berücksichtigte. Sein Erkenntnisziel richtete sich auf die Ausbildung handlungsfähiger Territorialstaaten, wobei er u.a. die Aufrechterhaltung der konfessionellen Einheit eines Staatswesens durch obrigkeitliche Maßnahmen forderte. Wahrscheinlich war er der erste, der in Deutschland als akademischer Lehrer der Politikwissenschaft Vorlesungen zum öffentlichen Recht angeboten hat. Sein Hauptwerk "De arcanis rerumpublicarum libri sex" stellt einen Markstein in der zeitgenössischen Diskussion um die Staatsräson dar.
An der Universität hing Clapmarius auch weiterhin seinen soldatischen Sitten an. Mehrmals duellierte er sich öffentlich mit Studenten, was ihm Verweise von Seiten des Senats einbrachte. Im Alter von nur 30 Jahren verstarb er an einer langwierigen fiebrigen Krankheit bereits vier Jahre nach seinem Amtsantritt (die Datumsangabe auf dem Stich von Kilian ist falsch).
(Werner Wilhelm Schnabel)
Literatur: Sigmund Jacob Apin: Vitae professorum philosophiae qui a condita Academia Altorfina ad hunc usque diem claruerunt [...]. Nürnberg 1728, S. 100-104.
Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon oder Beschreibung aller Nürnbergischen Gelehrten beyderley Geschlechtes nach Ihrem Leben/ Verdiensten und Schriften [...]. Fortgesetzt von Christian Konrad Nopitsch. 8 Bde. Nürnberg, Altdorf 1755-1758 und 1802-1808, hier Bd. I, 1755, S. 197 f..; ebd. V, 1802, S. 166.
Allgemeine Deutsche Biographie 4, 1876, S. 273 f. (Steffenhagen).
Neue Deutsche Biographie 3, 1957, S. 260 (Gerhard Oestreich).
Wolfgang Mährle: Academia Norica. Wissenschaft und Bildung an der Nürnberger Hohen Schule in Altdorf (1575-1623). Stuttgart 2000 (Contubernium, 54), S. 333-342 u.ö.
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital, Reihe A: Digitalisierte Quellen, 3), K2130.
Porträt: Friedrich Roth-Scholtz (Hg.): Icones Eruditorum Academiae Altdorfinae [...]. Nürnberg, Altdorf 1721/23, Nr. [103]
GND: https://d-nb.info/gnd/124304567
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