Recherche

Suche nach Personeneinträgen:

Statusgruppe:
Sortierung Reihenfolge: Aufsteigend Absteigend
 

1 Einträge gefunden (Datenstand: 2024-07-18 10:25:03)

Anfang Zurück Weiter Ende
Seite 1 von 1

Name: Trew, Abdias
Geburt: 1597-07-29 Ansbach
Tod: 1669-03-12 Altdorf
Stand des Vaters: Kantor
Studium: Wittenberg, Leipzig
Akad. Grade: 1621 Magister
Amtszeit: 1636-1669
Status: Professor
Fakultät: Phil.
Denomination: 1636: Mathematik. - 1650: Mathematik und Physik
Biographica: Abdias Trew wurde am 29. Juli 1597 in Ansbach geboren. Nach dem Besuch des Heilsbronner Gymnasiums und dem Studium der Theologie, Philosophie und Mathematik an der Universität Wittenberg war er zunächst als Vikar tätig, übernahm dann das Rektorat der Lateinschule Ansbach und wechselte 1636 auf den Lehrstuhl der Mathematik an der Universität Altdorf. 1650 erhielt er zusätzlich einen Lehrauftrag über physikalische Naturphilosophie. Mit seiner Professur war auch die Aufsicht über die Nürnberger Stipendiaten sowie das Amt des Kalenderschreiber verbunden.
Als Mathematikprofessor war Trew auch für den Unterricht in Astronomie zuständig. Er beteiligte sich an Lehrbüchern und bemühte sich in der astronomischen Tagespublizistik darum, dem Laien die Erlangung mathematischen und astronomischen Wissens durch deutsche Prosa leichter zu gestalten. Auf ihn ging die Gründung der Sternwarte auf dem Nordturm der Altdorfer Stadtmauer um das Jahr 1638 zurück. 1657 wurde dieser Turm ausgebaut und mit einem drehbaren Dach versehen. Als ausgebildeter Theologe sah Trew einen Widerspruch zwischen Bibel und der Lehre des Kopernikus; er war Anhänger des Weltbilds Tycho Brahes, der eine Kombination von geo- und heliozentrischem Weltbild lehrte. Obwohl Trew ein kritisches Verhältnis zur Astrologie hatte und nichts von konkreten Vorhersagen hielt, gestand er ihr doch auf dem Gebiet der Meterologie und Medizin großen Nutzen zu. Sein astrologisches Hauptwerk, „Nucleus astrologiae correctae das ist kurtzer Bericht vom Nativitätstellen” erlebte im 20. Jahrhundert sogar zwei Neuauflagen.
Trew bekleidete mehrmals sowohl das Amt des Dekans der Philosophischen Fakultät als auch das Rektorat der Universität Altdorf. Er starb am 12. April 1669 in Altdorf. Von seinen in zwei Ehen gezeugten 21 Kindern überlebten ihn nur sechs Söhne und eine Tochter. Einer seiner Nachkommen, Johann Adam Trew, amtierte später als Universitätsbuchbinder an der Altorphina.
1657, wohl zum Ausbau des Observatoriums, wurde Trew durch eine Gedenktafel geehrt, die zwischen den berühmten Astronomen Ptolemäus und Tycho Brahe die Wappen der politisch verantwortlichen Nürnberger Universitätskuratoren zeigt.
(Christina Hofmann-Randall)
Literatur: Sigmund Jacob Apin: Vitae professorum philosophiae qui a condita Academia Altorfina ad hunc usque diem claruerunt [...]. Nürnberg 1728, S. 155-163.
Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon oder Beschreibung aller Nürnbergischen Gelehrten beyderley Geschlechtes nach Ihrem Leben/ Verdiensten und Schriften [...]. Fortgesetzt von Christian Konrad Nopitsch. 8 Bde. Nürnberg, Altdorf 1755-1758 und 1802-1808, hier Bd. IV, 1758, S. 58-63.; ebd. VIII, 1808, S. 334 f.
Georg Andreas Will: Geschichte und Beschreibung der Nürnbergischen Universität Altdorf. Altdorf ²1801 (mit Nachträgen von Christian Conrad Nopitsch), S. 198 f.
Allgemeine Deutsche Biographie 38, 1894, S. 591-593 (Günther).
MGG 13, 1966, S. 641-643 (Franz Krautwurst).
Hans Gaab: Abdias Trew (1597-1669). In: Rainer Gebhardt (Hg.): Arithmetische und algebraische Schriften der frühen Neuzeit. Tagungsband. Annaberg-Buchholz 2004 (Schriften des Adam-Ries-Bundes Annaberg-Buchholz, 17), S. 341-352.
Hans Gaab: Der Altdorfer Mathematik- und Physikdozent Abdias Trew (1597-1669). Astronom, Astrologe, Kalendermacher und Theologe. Frankfurt/M. 2011 (Acta Historica Astronomiae, 42).
Hans Gaab: Astronomie in Altdorf. Neuhaus 2011 (Mitteilungen der Altnürnberger Landschaft, Sonderheft 52), S. 31-59.
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital, Reihe A: Digitalisierte Quellen, 3), K2280.
Porträt: Friedrich Roth-Scholtz (Hg.): Icones Eruditorum Academiae Altdorfinae [...]. Nürnberg, Altdorf 1721/23, Nr. [112]
GND: https://d-nb.info/gnd/117417092
Perma-Link: https://aaa.gf-franken.de/de/recherche.html?permaLink=K2280 Permalink kopieren


Anfang Zurück Weiter Ende
Seite 1 von 1