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Name: Köhler, Johann David
Geburt: 1684-01-18 Colditz
Tod: 1755-03-10 Göttingen
Stand des Vaters: Diakon
Studium: Wittenberg. - Altdorf
Amtszeit: 1711-1735
Status: Professor
Fakultät: Phil.
Denomination: 1711: Logik und Politik. - 1714: Geschichte und Politik
Biographica: Der früh verwaiste Sohn eines Diakons im sächsischen Kolditz besuchte die Schulen in Annaberg und Meißen, ehe er 1703 auf die Universität Wittenberg kam. Er verlegte sich zunächst auf das Studium der Theologie, nahm davon aber wieder Abstand, da er die öffentlichen Verurteilungen des von ihm sehr geschätzten Philipp Jacob Spener seitens der Amtskirche missbilligte. Sein Interesse galt fortan der Geschichte und Altertumskunde. Schon 1704 wurde er zum Magister promoviert; in den folgenden Jahren machte er sich durch verschiedene Veröffentlichungen v.a. zur antiken Geschichte einen Namen.
Auf der Flucht vor dem Nordischen Krieg, der 1706 auf Sachsen übergriff, kam Köhler auf der Durchreise nach Altdorf. Statt weiter nach Straßburg zu reisen, nahm er die Gelegenheit wahr, hier Kollegien zur Gelehrtenhistorie und zur römischen Geschichte anzubieten. 1708 trat er in die Dienste des schwedischen Gesandten und späteren Statthalters in Zweibrücken und schlug deshalb einen Ruf auf die Altdorfer Poetikprofessur aus, die nach dem Tod von Magnus Daniel Omeis vakant war. Als man ihn 1710 allerdings erneut – diesmal auf das Lehramt der Logik und Politik – berief, kehrte er an die Altorphina zurück. Hier übertrug man ihm 1712 auch die Aufsicht über die Universitätsbibliothek. 1714 tauschte er seinen bisherigen Lehrstuhl gegen den der Geschichte.
Köhler gilt als einer der führenden Historiker seiner Zeit, der insbesondere auch für die Grundlegung einer wissenschaftlichen Genealogie Entscheidendes geleistet hat. Auf dem Gebiet der politischen Geschichte und Theorie war er genauso zuhause wie in den historischen Grundlagenwissenschaften der Chronologie und Numismatik, der Heraldik und historischen Geographie oder auch der Geistes-, Kultur- und Technikgeschichte.
Das ungemein breite Wirken des gesamteuropäisch vernetzten Wissenschaftlers, das sich nicht nur in einer Fülle von Buchpublikationen, sondern auch in der Herausgabe von Zeitschriften äußerte, wurde mit zahlreichen Auszeichnungen und ehrenden Mitgliedschaften in Gelehrten Gesellschaften bedacht. Rufe an andere Universitäten lehnte Köhler zu verschiedenen Malen ab. Erst als ihm 1735 durch den englischen König der Geschichtslehrstuhl an der neugegründeten Reformuniversität Göttingen angeboten wurde, verließ er das beschauliche Altdorf. An der hannoverschen Hochschule hat er bis zu seinem Tod 1755 gewirkt.
(Werner Wilhelm Schnabel)
Literatur: Sigmund Jacob Apin: Vitae professorum philosophiae qui a condita Academia Altorfina ad hunc usque diem claruerunt [...]. Nürnberg 1728, S. 324-329.
Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon oder Beschreibung aller Nürnbergischen Gelehrten beyderley Geschlechtes nach Ihrem Leben/ Verdiensten und Schriften [...]. Fortgesetzt von Christian Konrad Nopitsch. 8 Bde. Nürnberg, Altdorf 1755-1758 und 1802-1808, hier Bd. II, 1756, S. 304-314.; ebd. VI, 1805, S. 227-230.
Allgemeine Deutsche Biographie 16, 1882, S. 442 f. (Franz Xaver von Wegele).
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital, Reihe A: Digitalisierte Quellen, 3), K2470.
Porträt: Friedrich Roth-Scholtz (Hg.): Icones Eruditorum Academiae Altdorfinae [...]. Nürnberg, Altdorf 1721/23, Nr. [125]
GND: https://d-nb.info/gnd/11872424X
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Name: Köhler, Johann David
Geburt: 1684-01-18 Colditz
Tod: 1755-03-10 Göttingen
Stand des Vaters: Diakon
Amtszeit: 1712-1735
Status: Universitätsbibliothekar
GND: https://d-nb.info/gnd/11872424X
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