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Name: Löhe, Johann Conrad
Geburt: 1723-11-11 Nürnberg
Tod: 1769-01-01 Nürnberg
Stand des Vaters: Schuhmacher
Studium: Altdorf
Amtszeit: 1752-1763
Status: Depositor, Alumneninspektor
Biographica: Eine außerordentlich vielseitige Begabung war Johann Conrad Löhe. Der Sohn eines Schuhmachers war nach dem Willen seines Gönners, des Nürnberger Architekten und Zeugmeisters Gottlieb Trost (1672-1728), eigentlich zum Ingenieur bestimmt. Dessen früher Tod verhinderte eine Festlegung in dieser Richtung, aber Löhe widmete sich – nicht zuletzt während des Studiums in Altdorf, wo er sich 1743 immatrikulierte – nicht nur der Philosophie und der Theologie, sondern auch der Mathematik und Physik. Zeitweilig amtierte er als Depositor der Universität. Nach dem Studium und der Erlangung der Magisterwürde beschäftigte er sich in Nürnberg vornehmlich mit mathematischen und astronomischen Arbeiten und betätigte sich als Kalendermacher.
Löhe trat dann aber doch in den Kreis der Predigtamtskandidaten ein und wurde 1752 zum Mittagsprediger an der Heilig-Kreuz-Kirche ernannt. Ende desselben Jahres erhielt er dann die Berufung zum Alumneninspektor in Altdorf. Dieses Amt hat er bis 1763 ausgeübt, wobei er sich in der Lehre insbesondere wieder auf philosophische und mathematische Themen konzentrierte. Eine leitende Funktion nahm er auch in der Deutschen Gesellschaft ein, die Georg Andreas Will im Jahr 1756 nach Leipziger Vorbild gegründet hatte. Will krönte ihn 1757 auch zum Dichter; Mitgliedschaften in der Deutschen Gesellschaft in Helmstedt (1760) und der Kaiserlichen Akademie der Naturforscher (1762) folgten. Der vielseitig beschlagene Mann wurde 1763 als Diakon an die Nürnberger Marienkirche berufen. Dort übernahm er bis zu seinem frühen Tod zudem Professuren für Physik und Mathematik sowie für Logik und Metaphysik am Auditorium Egidianum.
Löhe war ein bemerkenswerter Vertreter der Aufklärung, der Theologie und experimentelle Naturwissenschaften als komplementäre Verfahren der Gotteserkenntnis verstand. Sein Bemühen um fundiertes naturwissenschaftliches Wissen diente nicht zuletzt dazu, dem ‚Aberglauben’ Halbinformierter entgegenzuwirken.
(Werner Wilhelm Schnabel)
Literatur: Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon oder Beschreibung aller Nürnbergischen Gelehrten beyderley Geschlechtes nach Ihrem Leben/ Verdiensten und Schriften [...]. Fortgesetzt von Christian Konrad Nopitsch. 8 Bde. Nürnberg, Altdorf 1755-1758 und 1802-1808, hier Bd. II, 1756, S. 502 f..; ebd. VI, 1805, S. 328 f. – Simon, Nürnberger Pfarrerbuch. Nr. 796.
Georg Seiderer: Formen der Aufklärung in fränkischen Städten. Ansbach, Bamberg und Nürnberg im Vergleich. München 1997 (Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte, 114), passim.
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital, Reihe A: Digitalisierte Quellen, 3), L1480.
Porträt: Erlangen, UB: Portr. A Loehe, Johann Konrad <1>
Perma-Link: https://aaa.gf-franken.de/de/recherche.html?permaLink=L1480