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Name: Trichter, Valentin
Geburt: 1685
Tod: 1750
Amtszeit: 1721 ff.
Status: Universitätsreitlehrer
Biographica: Der Bau einer Manege für die Studenten, die in Altdorf das Reiten lernen wollten, war nach dem Vorbild vieler Akademien bereits 1686 geplant gewesen. Trotzdem wurde regelmäßiger Reitunterricht erst 1721 eingeführt. Es war der Nürnberger Bereiter und Stallmeister Valentin Trichter, der das unternehmerische Risiko auf sich nahm: er errichtete eine Reitbahn beim Schießhaus vor den Stadttoren und reiste von nun an einmal im Monat für mehrere Tage in die Universitätsstadt, um dort Stunden zu geben. Bei schlechtem Wetter fanden die Reitlektionen in einer Scheune nahe des Kollegiengebäudes statt.
Trichter war im Jahr 1716 aus Augsburg nach Nürnberg gekommen und hier zunächst im Umfeld des religiösen Separatismus aufgefallen. Zu eben dieser Zeit verfasste er ein Pferdebuch, das an manchen Stellen den Geist visionärer Schwärmerei atmet, aber trotzdem weite Verbreitung fand. Auch als Autor zahlreicher weiterer Werke zur Pferdekunde, Reit-, Fecht- und Jagdkunst ist er hervorgetreten. Der überregional namhaft gewordene Trichter verließ Altdorf vor November 1744, um eine Stelle als akademischer Bereiter und kgl. Groß-Britannischer Stallmeister an die 1734 eingerichtete Universität Göttingen anzutreten.
Auch in der Folge war es der Nürnberger Stallmeister, der zugleich die Funktion eines Bereiters der Universität übernahm. Zu einer Reitbahn, die der Rektor angesichts der vornehmen Studenten wiederholt anmahnte, hat man es aber offensichtlich nicht mehr gebracht – auch wenn der Gönner Isaak Peyer von Flaach in seinem Testament von 1761 nicht weniger als 6000 fl. zur Errichtung einer Manege und als Beihilfe zur Besoldung des akademischen Stallmeisters legiert hat.
(Werner Wilhelm Schnabel)
Literatur: Erlangen, UB: AUA 76, Fasc. 83.
Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon oder Beschreibung aller Nürnbergischen Gelehrten beyderley Geschlechtes nach Ihrem Leben/ Verdiensten und Schriften [...]. Fortgesetzt von Christian Konrad Nopitsch. 8 Bde. Nürnberg, Altdorf 1755-1758 und 1802-1808, hier Bd. IV, 1758, S. 72.; ebd. VIII, 1808, S. 338 f.
Georg Andreas Will: Geschichte und Beschreibung der Nürnbergischen Universität Altdorf. Altdorf ²1801 (mit Nachträgen von Christian Conrad Nopitsch), S. 127 f.
Elias von Steinmeyer: Die Matrikel der Universität Altdorf. 2 Bde. Würzburg 1912 (Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte, IV/1-2), hier Bd. II, S. 587.
Konrad Lengenfelder (Hg.): Dendrono-Puschners Natürliche Abschilderung des Academischen Lebens in schönen Figuren ans Licht gestellet [= Natürliche Abschilderung des academischen Lebens in gegenwärtigen Vierzehn schönen Figuren ans Licht gestellt von D, Nürnberg bey Joh. Jac. Wolrab, um 1725]. Nürnberg 1962, ²1993 (Mitteilungen der Altnürnberger Landschaft 11, 1962, Sonderheft), Nr. 6.
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital, Reihe A: Digitalisierte Quellen, 3), L4710.
GND: https://d-nb.info/gnd/100657095
Perma-Link: https://aaa.gf-franken.de/de/recherche.html?permaLink=L4710