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Name: Winterschmidt, Adam Wolfgang
Geburt: 1734 Nürnberg
Tod: 1789
Amtszeit: 1756?-1759
Status: Universitäts-Tanzmeister
Biographica: Adam Wolfgang Winterschmid wurde 1734 in Nürnberg als Sohn des dort ansässigen Tanzmeisters Georg Wolfgang Winterschmid geboren. Zunächst Leutnant in braunschweigischen Diensten (1753) und dort offensichtlich bei den Genietruppen tätig, kehrte er 1754 in seine Heimatstadt zurück. 1756 wurde er in die Altdorfer Matrikel eingezeichnet und bis 1759 als Tanz- und Exercitienmeister der Universität geführt.
Bemerkenswert ist, dass er, anders als die anderen Tanzmeister in Altdorf, ein Buch zu seiner Profession herausgab: Die „Kurze und leichte Anweisung, die Compagnie-Tänze in die Choregraphie zu setzen”, 1758 in Altdorf erschienen. Das Werk enthält auf 56 Seiten sechs Tänze, von denen die ersten fünf mit Musik, Beschreibungen und choreographischen Zeichnungen versehen sind: ein „Rigodon”, „Der Prager Student”, „Das Bauernmädgen”, ein „Carillon”, der „Wiener Bauernbub” und die „Neu figurirte Polonaise”, wobei die letztere nur aus einer Zeichnung besteht. Bei einem zweiten Buch, „Der tugend- und lasterhafte Studente”, das diese beiden Studententypen 1764 poetisch und moralisch gegenüberstellte, war Winterschmid nicht nur als Verleger tätig, sondern hat auch die 29 Stiche geschaffen, während die gereimten Texte von Heinrich Emanuel Link stammten.
Schon 1759 scheint Winterschmid seine Tätigkeit als Altdorfer Tanzmeister aber wieder aufgegeben und in Nürnberg eine Buch- und Kunsthandlung gegründet zu haben. Er arbeitete nebenbei als Kupferstecher und scheint sehr erfolgreich gewesen zu sein. Nach der Übernahme der Kunst- und Musikalienhandlung Ulrich Haffners 1770 konnte er auch den angegliederten Notenverlag fortsetzen und ausbauen. 1783 erwarb er eine weitere Buchhandlung und verlegte v.a. Noten, Alphabete und Prospekte, dann in erster Linie naturgeschichtliche Werke. Als Musikverleger, Kunsthändler und Kupferstecher war er bis zu seinem Tod 1789 tätig. Winterschmidt baute damit eine neue Familientradition auf, da seine Brüder Christian Gottlob und Johann Jakob und sein Sohn Johann Samuel ähnliche Berufe ergriffen, vielleicht sogar in Winterschmidts Geschäft arbeiteten.
(Jasmin Allousch / Werner Wilhelm Schnabel)
Literatur: Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon oder Beschreibung aller Nürnbergischen Gelehrten beyderley Geschlechtes nach Ihrem Leben/ Verdiensten und Schriften [...]. Fortgesetzt von Christian Konrad Nopitsch. 8 Bde. Nürnberg, Altdorf 1755-1758 und 1802-1808, hier Bd. IV, 1758, S. 488.; ebd. VIII, 1808, S. 406.
Ernst Ludwig Gerber: Historisch-biographisches Lexicon der Tonkünstler. Bd. 2, 1792, s.v.
Georg Christoph Hamberger / Johann Georg Meusel: Das gelehrte Teutschland oder Lexikon der jetzt lebenden teutschen Schriftsteller. 1767-1834, hier Bd. 10, 1803, s.v.
Robert Eitner: Biographisch-bibliographisches Quellenlexikon der Musiker und Musikgelehrten, Bd. 10, 1904, s.v.
Elias von Steinmeyer: Die Matrikel der Universität Altdorf. 2 Bde. Würzburg 1912 (Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte, IV/1-2), hier Bd. II, S. 626.
Manfred H. Grieb (Hg.): Nürnberger Künstlerlexikon. Bildende Künstler, Kunsthandwerker, Gelehrte, Sammler, Kulturschaffende und Mäzene vom 12. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. 4 Bde. München 2007, hier Bd. III, 2007, S. 1685 f.
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital, Reihe A: Digitalisierte Quellen, 3), L4770.
Stammbuch: Katalogisat
GND: https://d-nb.info/gnd/108998886
Perma-Link: https://aaa.gf-franken.de/de/recherche.html?permaLink=L4770