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1 Einträge gefunden (Datenstand: 2023-11-18 22:25:04)

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Name: Hilderich von Varel, Edo
Geburt: 1533 Jever
Tod: 1599-05-12 Altdorf
Stand des Vaters: Adel
Studium: Wittenberg
Amtszeit: 1581-1598
Status: Professor
Fakultät: Theol.
Denomination: 1581: Theologie
Biographica: Edo Hilderich von Varel, 1533 in Jever geboren, entstammte einer ostfriesischen Adelsfamilie, deren Herrschaft sich vermutlich auf die friesische Stadt Varel bezog. Schon sein Vater Friedrich Hilderich hatte 1509 in Altdorf disputiert. Das Leben des späteren Altdorfer Theologen darf insgesamt als herausragendes Exempel eines Gelehrten-Wanderlebens angesehen werden. Von 1554 an studierte er Philosophie und Mathematik an der Universität Wittenberg, hörte hier u.a. Philipp Melanchthon und Caspar Peucer und erlangte nach zwei Jahren das Magisterium. Er diente in der Folge als Adjunkt der Philosophischen Fakultät, wurde 1564 als Professor für Mathematik nach Jena berufen, kehrte aber nach nur drei Jahren wieder als Privatgelehrter nach Wittenberg zurück. 1570 war er Dekan der Philosophischen Fakultät, 1573 wurde er Gymnasialrektor in Magdeburg, 1577 Professor für hebräische Sprache und Geschichte in Frankfurt an der Oder. Ein Jahr später wechselte er, wiederum als Professor für die hebräische Sprache sowie für Theologie, an die Universität Heidelberg. Dort erlangte er 1578 auch die Doktorwürde der Theologie, musste die Universität allerdings bereits 1580 wieder verlassen, da er sich geweigert hatte, die Konkordienformel zu unterzeichnen.
Durch die Berufung nach Altdorf wurde es dem erfahrenen Hochschullehrer jedoch möglich, seine beiden Arbeitsgebiete thematisch fortzuführen und daneben zumindest zeitweise auch in Philosophie und Griechisch zu unterrichten. Nach der Einführung des jährlich wechselnden Rektorats übernahm er als erster diese akademische Funktion.
Hilderich war – wie von den Scholarchen damals gefördert – philippistisch ausgerichtet, distanzierte sich aber nachdrücklich von den Calvinern. Im Rahmen des Kolloquiums, das 1585 in Altdorf stattfand, antwortete er gemeinsam mit Heinrich Fabricius und Georg Siegel auf die von Matthias Flacius und seinen Anhängern nicht ohne Provokation formulierten theologischen Positionen; so nahm er insbesondere Stellung gegen die flacianische These, dass die Erbsünde unmittelbar zur Substanz des menschlichen Wesens gehöre.
Hilderich wurde 1598 aus Gesundheitsgründen von seiner Lehrverpflichtung entbunden und starb am 12. Mai des Folgejahres in Altdorf.
(Alexander Fischer)
Literatur: Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon oder Beschreibung aller Nürnbergischen Gelehrten beyderley Geschlechtes nach Ihrem Leben/ Verdiensten und Schriften [...]. Fortgesetzt von Christian Konrad Nopitsch. 8 Bde. Nürnberg, Altdorf 1755-1758 und 1802-1808, hier Bd. II, 1756, S. 125-127.; ebd. VI, 1805, S. 92.
Allgemeine Deutsche Biographie 39, 1895, S. 485 f. (Paul Tschackert).
Elias von Steinmeyer: Die Matrikel der Universität Altdorf. 2 Bde. Würzburg 1912 (Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte, IV/1-2), hier Bd. II, S. 292.
Otto Clemen: Ehekreuz eines Altdorfer Professors. In: Zeitschrift für bayerische Kirchengeschichte 16 (1941), S. 151-153.
Wolfgang Mährle: Academia Norica. Wissenschaft und Bildung an der Nürnberger Hohen Schule in Altdorf (1575-1623). Stuttgart 2000 (Contubernium, 54), S. 481-492 u.ö.
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital, Reihe A: Digitalisierte Quellen, 3), G1030
Porträt: Friedrich Roth-Scholtz (Hg.): Icones Eruditorum Academiae Altdorfinae [...]. Nürnberg, Altdorf 1721/23, Nr. [11]
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