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1 Einträge gefunden (Datenstand: 2023-11-18 22:25:04)

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Name: Textor, Johann Wolfgang
Geburt: 1638-01-20 Neuenstein
Tod: 1701-12-27 Frankfurt/M.
Stand des Vaters: Kanzleidirektor
Studium: Jena. - Straßburg
Amtszeit: 1666-1673
Status: Professor
Fakultät: Jur.
Denomination: 1666: Institutionen. - 1670: Pandekten
Biographica: Seine Ausbildung in der Rechtswissenschaft hatte der aus dem hohenlohischen Neuenstein stammende Juristensohn an den Universitäten Jena und Straßburg absolviert. Anschließend war er zu praktischen Studien ans Reichskammergericht nach Speyer gegangen und hatte 1661 eine Stellung als Kanzleidirektor der Grafen von Hohenlohe-Langenburg und -Gleichen-Neuenstein erhalten. In dieser Position erwarb er zwei Jahre später auch noch den Doktorgrad in Straßburg.
Textor wurde 1666 als Professor der Institutionen nach Altdorf geholt. Er vertauschte diese Denomination 1670 mit der Lehrkanzel der Pandekten, auf der er als Lehrer großen Zuspruch erfuhr. Allerdings geriet er wegen synkretistischer Meinungen zur Vereinbarkeit der drei christlichen Konfessionen in einen publizistisch ausgetragenen Streit mit dem orthodoxen Theologen Johann Weinmann. Vielleicht waren es die damit verbundenen Anfeindungen, die ihn dazu veranlassten, die Altdorphina wieder zu verlassen. Einem Ruf des pfälzischen Kurfürsten auf die Position eines Hof- und Ehegerichtsassessors und als Professor nach Heidelberg folgte er 1673.
Nachdem Textor in pfälzischen Diensten 1688 noch die Position eines Vizehofrichters erlangt hatte, folgte er 1690 einem Angebot aus der Reichsstadt Frankfurt/M, um dort das Amt eines Konsulenten und vordersten Syndikus zu übernehmen.
Der zu seiner Zeit höchst angesehene Staatsrechtler, der als einer der ersten auch das Völkerrecht wissenschaftlich bearbeitete, war übrigens nicht nur der Doktorvater des Philosophen Gottfried Wilhelm Leibniz, sondern auch der Ururgroßvater Johann Wolfgang Goethes.
(Werner Wilhelm Schnabel)
Literatur: Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon oder Beschreibung aller Nürnbergischen Gelehrten beyderley Geschlechtes nach Ihrem Leben/ Verdiensten und Schriften [...]. Fortgesetzt von Christian Konrad Nopitsch. 8 Bde. Nürnberg, Altdorf 1755-1758 und 1802-1808, hier Bd. IV, 1758, S. 17-21.; ebd. VIII, 1808, S. 325-327.
Carl Sebastian Zeidler: Vitae Professorum Iuris Qui In Academia Altdorfina Inde Ab Eius Iactis Fundamentis Vixerunt Ex Monumentis Fide Dignis Descriptae [...]. Nürnberg 1770. Fortgesetzt in 2 Bden. von Johann Albrecht Colmar. Ebd. 1786, 1787, hier Bd. II, 1786, S. 102-116.
Elias von Steinmeyer: Die Matrikel der Universität Altdorf. 2 Bde. Würzburg 1912 (Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte, IV/1-2), hier Bd. II, S. 579.
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital, Reihe A: Digitalisierte Quellen, 3), H1490.
Porträt: Friedrich Roth-Scholtz (Hg.): Icones Eruditorum Academiae Altdorfinae [...]. Nürnberg, Altdorf 1721/23, Nr. [60]
GND: https://d-nb.info/gnd/10063480X
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