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Name: Fabricius, Johann
Geburt: 1644-02-11 Altdorf
Tod: 1729-01-29 Helmstedt
Stand des Vaters: Professor
Studium: 1658 und 1665 Immatrikulation in Altdorf
Status: Student
Literatur: Elias von Steinmeyer: Die Matrikel der Universität Altdorf. 2 Bde. Würzburg 1912 (Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte, IV/1-2), hier Bd. II, S. 181
GND: https://d-nb.info/gnd/100793037
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Name: Fabricius, Johann
Geburt: 1644-02-11 Altdorf
Tod: 1729-01-29 Helmstedt
Stand des Vaters: Professor
Studium: Helmstedt. - Altdorf
Amtszeit: 1678-1697
Status: Professor
Fakultät: Theol.
Denomination: 1678: Theologie
Biographica: Der Sohn des gleichnamigen Altdorfer Theologieprofessors (1618-1676) besuchte nach der Gymnasialzeit in Nürnberg die Universitäten Helmstedt und Altdorf. Eine Bildungsreise durch ganz Deutschland und Italien schloss sich an und mündete in einer Anstellung als Prediger der evangelischen Kaufleute in Venedig.
Nach dem Tod Johann Conrad Dürrs wurde Fabricius 1677 als dessen Altdorfer Nachfolger berufen und trat sein Amt im Folgejahr an. Neben seinem eigentlichen Fach lehrte er auch Gelehrtengeschichte und italienische Sprache. Sein hauptsächliches Arbeitsgebiet war aber die komparative Symbolik. Er untersuchte verschiedene Gruppen des christlichen Spektrums neben anderen Religionen (Heidentum, Judentum, Islam) und Weltanschauungen (Atheismus) hinsichtlich ihrer Überzeugungen bzw. Glaubenslehren. Als ein Ergebnis seiner Arbeit sah er die Lehrunterschiede zwischen römisch-katholischer und lutherischer Kirche als unbedeutend an. 1697 empfing er in seinem dritten Rektorat für die Altdorfer Akademie das Promotionsrecht, beendete jedoch schon am 1. Juli desselben Jahres nicht nur das Rektorenamt, sondern auch seine Professorentätigkeit in Altdorf, um auf eine Professur in Helmstedt zu wechseln.
Hier wurde Fabricius 1701 zum Abt von Königslutter, 1703 zum herzoglichen Konsistorialrat ernannt und in die Berliner Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Die philippistische Tradition seines Elternhauses und die eigene komparatistische Arbeit, die ihn zu einem gewissen konfessionellen Relativismus führte, hatte auch praktische Folgen: er legitimierte nämlich durch ein Gutachten die Konversion der protestantischen Prinzessin Elisabeth Christine von Braunschweig-Lüneburg zum Katholizismus, als sich die dynastisch interessante Möglichkeit einer Vermählung mit dem König von Spanien (Später Karl VI.) ergab. Seine Stellungnahme und sein folgendes zweideutiges Verhalten nötigten ihn 1709 zur Resignation von seinen akademischen Ämtern; die folgenden 20 Jahre lebte er v.a. seinen wissenschaftlich-bibliographischen Interessen.
Im ungewöhnlich hohen Alter von 85 Jahren ist Fabricius 1729 in Helmstedt gestorben und hat ein reiches Vermächtnis zugunsten von Professorenwitwen hinterlassen.
(Christian Müller / Werner Wilhelm Schnabel)
Literatur: Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon oder Beschreibung aller Nürnbergischen Gelehrten beyderley Geschlechtes nach Ihrem Leben/ Verdiensten und Schriften [...]. Fortgesetzt von Christian Konrad Nopitsch. 8 Bde. Nürnberg, Altdorf 1755-1758 und 1802-1808, hier Bd. I, 1755, S. 385-394.; ebd. V, 1802, S. 311-313.
Allgemeine Deutsche Biographie 6, 1877, S. 507-509 (Julius August Wagenmann).
Neue Deutsche Biographie Bd. 4, 1959, S. 735 f. (Hermann Schüssler).
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon. Hg. von Friedrich Wilhelm Bautz / Traugott Bautz. Bd. 1 ff. Hamm bzw. Herzberg 1975 ff, hier Bd. 1, 1975, Sp. 1590 f. (Friedrich Wilhelm Bautz).
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital, Reihe A: Digitalisierte Quellen, 3), G1350.
Porträt: Friedrich Roth-Scholtz (Hg.): Icones Eruditorum Academiae Altdorfinae [...]. Nürnberg, Altdorf 1721/23, Nr. [26]
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