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1 Einträge gefunden (Datenstand: 2023-11-18 22:25:04)

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Name: Händel, Christoph Christian
Geburt: um 1671 Heilsbronn
Tod: 1734-07-30 Wülzburg
Stand des Vaters: Pfarrer
Studium: Altdorf. - Wittenberg
Status: 1688: Poeta laureatus der Universität Altdorf
Biographica: Der Heilsbronner Pfarrersohn wurde schon im Alter von zwei Jahren an der Altorphina deponiert, trat sein Studium aber erst 1687 an. Schon im Folgejahr konnte er dort die Magisterwürde erwerben und wurde zugleich zum Poeten gekrönt. Seine Ausbildung setzte Händel ab 1690 in Wittenberg fort, wo er zum Adjunkten der Philosophischen Fakultät ernannt wurde und später – 1696 – auch den theologischen Doktorgrad erwarb. In den späten 1680er Jahren ist er durch mehrere Arbeiten zur Gelehrten- und Litterärgeschichte hervorgetreten, in denen er u.a. auch den produktiven Beitrag von Frauen zur Wissensproduktion würdigte.
Schon seit 1693 amtierte Händel als Pfarrer und Dekan in Wassertrüdingen. Eine deutliche Verbesserung bedeutete es, als er zwei Jahre später als Stiftsprediger in die Residenzstadt Ansbach versetzt wurde. Hier avancierte er 1698 zum Hofprediger und wurde 1702 sogar zum Generalsuperintendenten ernannt.
Händels Abstieg setzte 1709 ein, als der Markgraf einen neuen Beichtvater wählte und ihn aus diesem Amt entließ. Als sich der Theologe dagegen beschwerte, wurde er als Pfarrer und Dekan nach Schwabach versetzt. Auch gegen diese Maßnahme protestierte er, wurde schließlich ganz entlassen und ließ sich in der Folge von Nürnberg aus auf heftige Kampfschriften gegen den Markgrafen und seine ehemaligen Kollegen ein. 1614 wurde er auf nürnbergischem Territorium von brandenburgischen Soldaten gefangengenommen und auf die Wülzburg geschafft. 1719 von einer fürstlichen Kommission zum Tode verurteilt, begnadigt man ihn dann aber doch zu lebenslänglicher Gefängnisstrafe. Seine Schriften wurden verbrannt.
In der markgräflichen Festung ist der einstmals prominente Häftling 15 Jahre später gestorben.
(Werner Wilhelm Schnabel)
Literatur: Elias von Steinmeyer: Die Matrikel der Universität Altdorf. 2 Bde. Würzburg 1912 (Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte, IV/1-2), hier Bd. II, 1912, S. 281.
Matthias Simon: Der Fall Händel. In: Zeitschrift für bayerische Kirchengeschichte 13 (1938), S. 68-108.
Matthias Simon: Ansbachisches Pfarrerbuch. Die Evangelisch-Lutherische Geistlichkeit des Fürstentums Brandenburg-Ansbach 1528-1806. Nürnberg 1957 (Einzelarbeiten aus der Kirchengeschichte Bayerns, 28), Nr. 1005.
Neue Deutsche Biographie 7, 1966, S. 437 f. (Matthias Simon).
John L. Flood: Poets Laureate in the Holy Roman Empire. A Bio-bibliographical Handbook. 4 Bde. Berlin, New York 2006, hier Bd. II, 2006, S. 761-763.
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital, Reihe A: Digitalisierte Quellen, 3), D8230.
GND: https://d-nb.info/gnd/100819346
Perma-Link: https://aaa.gf-franken.de/de/recherche.html?permaLink=D8230 Permalink kopieren


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