Recherche

Suche nach Personeneinträgen:

Statusgruppe:
Sortierung Reihenfolge: Aufsteigend Absteigend
 

1 Einträge gefunden (Datenstand: 2023-11-18 22:25:04)

Anfang Zurück Weiter Ende
Seite 1 von 1

Name: Malblanc, Julius Friedrich
Geburt: 1752-01-18 Weinsberg
Tod: 1828-11-23 Tübingen
Stand des Vaters: Oberamtmann
Studium: Tübingen
Amtszeit: 1779-1792
Status: Professor
Fakultät: Jur.
Denomination: 1779: Institutionen
Biographica: Der aus dem württembergischen Weinsberg stammende Malblanc wirkte nach dem Studium der Rechte in Tübingen zunächst als Advokat in seiner Vaterstadt, bis er 1779 als Professor nach Altdorf berufen wurde, wo er insbesondere über das Strafrecht, die Pandekten und das Kirchenrecht las. 1792 nahm er einen Ruf nach Erlangen an. Von 1793 bis zu seinem Tod lehrte er in Tübingen; von 1813 bis 1817 war er zugleich Mitglied des Kgl. Obertribunals in Tübingen.
Während seiner Lehrtätigkeit in Altdorf und Erlangen vertrat Malblanc als bürgerlicher Konsulent des Größeren Rates der Genannten die Sache der Ratsopposition im Nürnberger Verfassungsstreit. Er verfaßte seit 1786 mehrere Schriften, in denen er die Forderungen des Genanntenkollegiums publizistisch unterstützte und zu beweisen suchte, daß dem Größeren Rat ein „decisives [entscheidendes] Stimmrecht in Steuersachen” und die Kontrolle der Finanzverwaltung zustehe; 1787 verfaßte er für die Ratsopposition die Klageschrift vor dem Reichshofrat.
Seine wissenschaftlichen Leistungen liegen auf dem Gebiet des Strafrechts und der Rechtsgeschichte. Die „Geschichte der peinlichen Gerichts-Ordnung Kaiser Karls V.” (1783) war der Versuch einer historisch angemessenen Würdigung der „Carolina”, die aufklärerische Maßstäbe keineswegs zugunsten einer historisierenden Relativierung aufgab, sich aber bemühte, das Gesetzeswerk aus seiner Entstehungszeit heraus zu verstehen und die systematischen und straftheoretischen Verdienste ihres Schöpfers Johann von Schwarzenberg anzuerkennen.
(Georg Seiderer)
Literatur: Johann Georg Heinrich Müller: Schattenrisse der ietztlebenden Altdorfischen Professoren nebst einer kurzen Nachricht von Ihren Leben und Schriften. Altdorf 1790, S. 40-43.
Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon oder Beschreibung aller Nürnbergischen Gelehrten beyderley Geschlechtes nach Ihrem Leben/ Verdiensten und Schriften [...]. Fortgesetzt von Christian Konrad Nopitsch. 8 Bde. Nürnberg, Altdorf 1755-1758 und 1802-1808, hier Bd. VI, 1805, S. 352-356.
Allgemeine Deutsche Biographie 20, 1884, S. 129-131.
Die Professoren und Dozenten der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen 1743-1960. Teil I: Theologische Fakultät, Juristische Fakultät. Hg. von, Renate Wittern. Erlangen 1993 (Erlanger Forschungen, Sonderreihe, 5), S. 143 f.
Seiderer, Formen der Aufklärung, 1997, S.  496-508.
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital, Reihe A: Digitalisierte Quellen, 3), H1890.
Porträt: Johann Georg Heinrich Müller: Schattenrisse der ietztlebenden Altdorfischen Professoren nebst einer kurzen Nachricht von Ihren Leben und Schriften. Altdorf 1790, ggb. S. 40
GND: https://d-nb.info/gnd/104268891
Perma-Link: https://aaa.gf-franken.de/de/recherche.html?permaLink=H1890 Permalink kopieren


Anfang Zurück Weiter Ende
Seite 1 von 1