Recherche

Suche nach Personeneinträgen:

Statusgruppe:
Sortierung Reihenfolge: Aufsteigend Absteigend
 

2 Einträge gefunden (Datenstand: 2023-11-18 22:25:04)

Anfang Zurück Weiter Ende
Seite 1 von 1

Name: Heumann von Teutschenbrunn, Johann
Geburt: 1711-02-11 Muggendorf
Tod: 1760-09-29 Altdorf
Stand des Vaters: Gerichtsverwandter
Studium: 1730 Immatrikulation in Altdorf
Status: Student
Literatur: Elias von Steinmeyer: Die Matrikel der Universität Altdorf. 2 Bde. Würzburg 1912 (Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte, IV/1-2), hier Bd. II, S. 290
GND: https://d-nb.info/gnd/116782528
Perma-Link: https://aaa.gf-franken.de/de/recherche.html?permaLink=06246 Permalink kopieren


Name: Heumann von Teutschenbrunn, Johann
Geburt: 1711-02-11 Muggendorf
Tod: 1760-09-29 Altdorf
Stand des Vaters: Gerichtsverwandter
Studium: Altdorf. - Wien
Amtszeit: 1740-1760
Status: Professor
Fakultät: Jur.
Denomination: 1740: Rechte. - 1744: Institutionen. - 1745: öffentliches Recht. - 1757: Pandekten
Biographica: Im fränkischen Muggendorf bei Streitberg als Sohn eines Gerichtsschöffen geboren, kam der Knabe im Alter von zehn Jahren zu seinem Onkel, dem Nürnberger Gerichtsprokurator Georg Heumann, wo ihm eine fundierte Bildung ermöglicht wurde. Er begann 1730 mit dem Studium in Altdorf, arbeitete ab 1734 für vier Jahre als Hofmeister in Wien, wo er sich auch in die Rechtspraxis des Reichshofrates einarbeitete. Zurück in Altdorf wurde er Ende 1739 als fürstlicher Rat und Amtmann an den Weimarer Hof gerufen.
Schon ein gutes halbes Jahr später ernannte ihn die Universität Altdorf im Juni 1740 zum außerordentlichen Professor der Rechte. Die ordentliche Professur der Institutionen konnte er 1744 übernehmen, 1745 kam dazu auch noch das Staatsrecht und 1757 die Lehre der Pandekten sowie die Nürnberger Konsulentenstelle. Seit 1751 war der überaus sprachbegabte und dichterisch gewandte Jurist mit der Witwe des Altdorfer Theologen Christoph Friedrich Tresenreuter verheiratet.
Ausführlich geforscht hat Heumann zu den in Altdorf besonders gepflegten hilfswissenschaftlichen Themen. Die erste systematische Einführung in die Reichspolizeigesetzgebung hat er erarbeitet, populäre Arbeiten über das Bürgerliche Recht verfaßt. Vor allem aber seine wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Rechtshistorie und der Diplomatik fanden breiteste Anerkennung. Rufe an ihn ergingen seitens der Universitäten Utrecht und Erlangen. In verschiedene gelehrte Gesellschaften wurde er aufgenommen. Vom Bayreuther Markgrafen wurde er durch die Verleihung des Geheimratstitels ausgezeichnet. Kaiser Franz I. nahm ihn schließlich in den Reichsadel auf und erweiterte seinen Namen zugleich mit dem Prädikat „von Teutschenbrunn”. Heumann machte von den ihm verliehenen Titeln allerdings keinen Gebrauch und lehnte wiederholt auch die Übernahme des Altdorfer Rektorats ab. Das nach seinem Tod erschienene Verzeichnis seiner Bibliothek, das Heumanns Nachfolger Johann Bernhard Hoffer erstellte, verzeichnete auf weit über 1000 Seiten 6639 Bücher aus allen Wissensgebieten und dokumentiert so eine weitausgreifende Büchersammlung. Seine umfangreiche Siegelsammlung ging in der seines Schülers Johann Christoph Gatterer auf, die heute in Göttingen verwahrt wird.
Die unten abgebildete Schaumünze wurde auf Geheiß der Witwe Heumanns von dem Nürnberger Medailleur Johann Leonhard Oexlein (1715-1787) angefertigt. Das Avers zeigt das Profil des in bestickter Kleidung porträtierten Juristen und nennt seine Lebensdaten. Auf dem Revers sind Themis, die Göttin des altgeheiligten Rechts, und Germania abgebildet. Beide Figuren spielen auf das bevorzugte Arbeitsgebiet Heumanns, das deutsche Recht, an. Die Aufschrift besagt, daß beide vereint in doppelter Pracht glänzen würden.
(Werner Wilhelm Schnabel)
Literatur: Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon oder Beschreibung aller Nürnbergischen Gelehrten beyderley Geschlechtes nach Ihrem Leben/ Verdiensten und Schriften [...]. Fortgesetzt von Christian Konrad Nopitsch. 8 Bde. Nürnberg, Altdorf 1755-1758 und 1802-1808, hier Bd. II, 1756, S. 112-115.; ebd. VI, 1805, S. 84-88.; ebd. VIII, 1808, S. 458 f.
Georg Andreas Will: Der Nürnbergischen Münz-Belustigungen Erster [-Vierter] Theil/ in welchem so seltne/ als merkwürdige Schau= und Geld=Münzen sauber in Kupfer gestochen, beschrieben und aus der Geschichte erläutert worden, nebst einem Vorbericht, die Sammlung der Nürnbergischen Goldgülden enthaltend [...]. 4 Bde. Nürnberg 1764-1767, hier Bd. II, 1765, S. 273-280 (Nr. 35).
Carl Sebastian Zeidler: Vitae Professorum Iuris Qui In Academia Altdorfina Inde Ab Eius Iactis Fundamentis Vixerunt Ex Monumentis Fide Dignis Descriptae [...]. Nürnberg 1770. Fortgesetzt in 2 Bden. von Johann Albrecht Colmar. Ebd. 1786, 1787, hier Bd. III, 1787, S. 102-123.
Allgemeine Deutsche Biographie 12, 1880, S. 331 f. (August Ritter von Eisenhart).
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital, Reihe A: Digitalisierte Quellen, 3), H1810.
Porträt: Erlangen, UB: Ms. 1371, fol. 99v
GND: https://d-nb.info/gnd/116782528
Perma-Link: https://aaa.gf-franken.de/de/recherche.html?permaLink=H1810 Permalink kopieren


Anfang Zurück Weiter Ende
Seite 1 von 1