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1 Einträge gefunden (Datenstand: 2023-11-18 22:25:04)

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Name: Harsdörffer von Enderndorf, Georg Philipp
Geburt: 1607-11-01 Nürnberg
Tod: 1658-09-17 Nürnberg
Studium: 1623 Immatrikulation in Altdorf. - 1626 Straßburg
Status: Student
Biographica: Harsdörffer wurde am 1.10.1607 auf dem väterlichen Gut Fischbach bei Nürnberg geboren. Nach der Gymnasialausbildung in der Freien Reichsstadt studierte er seit 1623 Jura, Philosophie, Philologie und Mathematik in Altdorf u.a. bei Daniel Schwenter; 1626 wechselte er an die Universität Straßburg. Ausgedehnte Studienreisen zusammen mit Christoph Fürer in den Jahren 1627 bis 1631 führten ihn in die Schweiz, die Niederlande, Frankreich, England und Italien. Nach kurzem diplomatischen Dienst nahm er 1634 eine Stelle als Assessor am Nürnberger Untergericht an. 1637 bis 1655 arbeitete er am Stadtgericht. Im Nürnberger Rat amtierte er ab 1655 auf verschiedenen Positionen. Er starb 1658 in seiner Heimatstadt.
Ungemein umfangreich, vielseitig und wirkungsmächtig ist Harsdörffers schriftstellerisches Werk, das ihn als einen der zentralen kulturellen Vermittler zwischen der Welt der Romania und der deutschen Literatur zeigt. Zu nennen sind seine „Frauenzimmer-Gesprächsspiele”, sein „Poetischer Trichter”, seine „Mathematischen Erquickstunden” (in Fortsetzung der Vorlage Daniel Schwenters), sein „Neues Trincier-Büchlein”, seine Gedichte, Sinnsprüche, Übersetzungen und Erzähl- bzw. Exempelsammlungen. Die ‚Nürnberger Dichterschule’, die er maßgeblich mit prägte, verabschiedete sich von dem bis dahin vorherrschenden klassizistischen Stilideal und probierte auf vielfältige Weise neue sprachkünstlerische Spielformen aus. Dabei kam der Moral- und Verhaltensdidaxe gegenüber dem ‚curiösen’ Leser stets eine große Bedeutung zu.
Selbst Mitglied der berühmten Fruchtbringenden Gesellschaft, gründete Harsdörffer 1644 zusammen mit Johann Klaj den Pegnesischen Blumenorden, eine Dichter- und Literatursozietät, die bis heute existiert.
(Dirk Niefanger / Werner Wilhelm Schnabel)
Literatur: Elias von Steinmeyer: Die Matrikel der Universität Altdorf. 2 Bde. Würzburg 1912 (Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte, IV/1-2), hier Bd. II, S. 265.
NDB 7, 1966, S. 704 f. (Käte Lorenzen).
Walther Killy (Hg.): Literatur Lexikon. Autoren und Werke deutscher Sprache. 15 Bde. Gütersloh, München 1988-1993, hier Bd. 5, 1990, S. 23-26 (Irmgard Böttcher).
Italo Michele Battafarano (Hg.): Georg Philipp Harsdörffer. Ein deutscher Dichter und europäischer Gelehrter. Bern u.a. 1991 (Iris, 1).
Dünnhaupt, Personalbibliographien 3, 1991, S. 1969-2031.
Doris Gerstl (Hg.): Georg Philipp Harsdörffer und die Künste. Nürnberg 2005.
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital – Reihe A: Digitalisierte Quellen, 2), F2210.
GND: https://d-nb.info/gnd/118546139
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