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1 Einträge gefunden (Datenstand: 2023-11-18 22:25:04)

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Name: Limnaeus, Johannes
Geburt: 1592 Jena
Tod: 1663 Ansbach
Stand des Vaters: Professor für Mathematik
Studium: 1614 Immatrikulation in Altdorf
Status: Student
Fakultät: Jur.
Biographica: Johannes Limnaeus stammte aus Jena. Er besuchte das Gymnasium in Weimar und nahm zunächst in Jena, wo sein Vater Ordinarius für Mathematik war, ein Jurastudium auf. 1614 wechselte er nach Altdorf und widmete sich dort besonders dem Bürgerlichen Recht bei Scipio Gentilis. Als Hofmeister und Erzieher von Johannes Imhoff und Burkhard Löffelholtz von Kolberg machte er zwischen 1617 und 1620 mehrere Auslandsreisen nach Italien, Frankreich, Spanien, die Niederlande und Niedersachsen, bis er 1620 kurzzeitig in Altdorf lehrte. Schon 1622 wechselte er aber nach Jena, um dort Staatsrecht zu unterrichten. Da er keine Universitätskarriere anstrebte – wohl weil ihm die größere Freiheit des Hofdienstes besser gefiel – verließ er den Hochschulbetrieb 1623 nach der Promotion.
Von 1623 bis 1630 war Limnaeus als Erzieher bei dem brandenburg-kulmbachischen Kanzler Urban Caspar von Feilitzsch in Stellung. Er begleitete dessen Sohn Hans Heinrich teils auf Universitäten, teils auf Reisen durch Frankreich, England und die Niederlande. In diesem Zusammenhang immatrikulierte er sich 1627 in Straßburg und 1630 (im Alter von 38 Jahren) in Leiden und hatte daneben auch Zeit für die Arbeit an seinem staatsrechtlichen Hauptwerk, den „Juris publici Imperii Romano-Germanici libri IX” (3 Bde., Straßburg 1629-1634).
1631 bekam er auf Empfehlung der Familie von Feilitzsch eine Stelle als Studieninspektor des Erbprinzen Friedrich von Brandenburg-Ansbach. Ein Jahr später begleitete er dessen jüngere Brüder Albrecht und Christian auf ihrer ausgedehnten Kavalierstour nach Frankreich und blieb dort, bis Süddeutschland wieder kriegsfrei war.
1634 gelangte sein ehemaliger Schüler Mgf. Albrecht von Ansbach nach dem Tod seiner Brüder zur Herrschaft und machte Limnaeus zum Geheimen Rat und Kämmerer. Für diese Stellung schlug Limnaeus sogar eine wichtige Ratsstelle in Weimar aus, was wahrscheinlich nicht nur an der Erhöhung seines Jahresgehalts lag, sondern auch auf der Verbundenheit mit der markgräflichen Familie beruhte, deren Berater und Vertrauter Limnaeus bis zu seinem Tod blieb. Es ist wahrscheinlich, dass er die brandenburgisch-ansbachische Position auf dem Westfälischen Friedenskongreß mit formulierte; durch seine publizistische Tätigkeit im staatsrechtlich-politischen Bereich wurde er zu einem der Vordenker des im Westfälischen Frieden umgesetzten Systems. Auch Leibniz und Pufendorf ließen sich von seinen Editionen, Kommentaren und seiner Theorie zur Reichsverfassung inspirieren.
Limnaeus, in fortgeschrittenen Jahren von großer Leibesfülle, starb im Alter von 71 Jahren in Ansbach, wo er in der dortigen Stiftskirche begraben wurde.
(Jasmin Allousch)
Literatur: Elias von Steinmeyer: Die Matrikel der Universität Altdorf. 2 Bde. Würzburg 1912 (Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte, IV/1-2), hier Bd. II, S. 341.
ADB 18, 1883, S. 658 f. (Haenle).
Walther Killy (Hg.): Literatur Lexikon. Autoren und Werke deutscher Sprache. 15 Bde. Gütersloh, München 1988-1993, hier Bd. 7, 1990, S. 293-295 (Bernd Roeck).
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital – Reihe A: Digitalisierte Quellen, 2), F2180.
Porträt: Erlangen, UB: Portr. A Limnaeus, Johannes <1>
GND: https://d-nb.info/gnd/118728326
Perma-Link: https://aaa.gf-franken.de/de/recherche.html?permaLink=08858 Permalink kopieren


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