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1 Einträge gefunden (Datenstand: 2023-11-18 22:25:04)

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Name: Rompler (von Löwenhalt), Esaias
Geburt: 1605 Dinkelsbühl
Tod: 1674
Stand des Vaters: Handelsmann, Lebküchner
Studium: 1626 Immatrikulation in Altdorf
Status: Student
Biographica: Jesajas Rompler von Löwenhalt, auch unter seinem Schriftstellerpseudonym Wahrmund von der Tannen bekannt, war ein barocker Lyriker. Geboren als achtes Kind eines Handelsmanns und Lebküchners in Dinkelsbühl besuchte er die Lateinschule wahrscheinlich in Rothenburg o.d.T. und begann 1626 ein Jurastudium an der Universität Altdorf, das er 1628 an der Universität Tübingen fortsetzte, wo er auch den Magistertitel erwarb. Ab 1628 studierte er noch einmal in Straßburg, verließ diese Universität allerdings ohne Abschluss.
Rompler beschäftigte sich schon früh mit Sprach- und Literaturtheorie und konnte bei diesem Interesse auf die Förderung kulturfreundlicher Adelsfamilien im Straßburger Umkreis zurückgreifen – was sich als notwendig erwies, da er selbst praktisch mittellos war. So gründete er 1633 die 'Aufrichtige Gesellschaft von der Tannen', die sich gegen die Fruchtbringende Gesellschaft wandte und im Gegensatz zu ihr auch durchaus bis auf alte deutsche Traditionen wie den Meistersang zurückgriff. Die Sozietät war trotz berühmterer Mitglieder wie Johann Michael Moscherosch bei weitem nicht so erfolgreich wie die Fruchtbringende Gesellschaft, speziell jedoch in persönlicher Hinsicht für Rompler nicht erfüllend, denn viele Mitglieder und Freunde dieser Gesellschaft starben bereits früh, so dass sich in ihm bald ein Gefühl der Einsamkeit breit machte.
1641 war Rompler noch einmal kurzzeitig als Erzieher auf einer Reise nach Frankreich, musste aber nach dem Tod seines Gönners nach Straßburg zurückkehren. Er fand jedoch bald darauf eine neue Anstellung im Dienst der beiden Prinzen Leopold Friedrich und Georg von Württemberg und nahm 1642 den Adelstitel seiner Vorfahren, eines österreichischen Geschlechts, wieder auf. Er reiste noch einmal für zwei Jahre nach Frankreich und lernte 1643 in Paris Philipp von Zesen kennen. Mit diesem verband ihn ein dezidiertes Interesse an einer Orthographiereform, obwohl Romplers Ansätze bei seinen Zeitgenossen nie großen Anklang fanden. Von der Begegnung mit Rompler angespornt gründete Zesen jedoch die 'Deutschgesinnete Genossenschaft', in die Rompler 1645 mit dem Gesellschaftsnamen 'Der Freie' aufgenommen wurde.
Die letzten Kriegsjahre verbrachte Rompler in Basel und ging kurz darauf nach Durlach zurück. Er verlor zu dieser Zeit allerdings die Gunst seiner Gönner und war am Hof Georgs II. von Württemberg-Mömpelgard nur noch 'aus Mitleid' angestellt. Rompler geriet zuletzt in den Ruf eines dem Trunk ergebenen Sonderlings, der ständig mit seiner Umwelt unzufrieden war, da er als strenger Lutheraner von der Schmeichelei und Korruption der Fürstenwirtschaft angewidert war. Seine Dichtung spiegelte dies schon länger wieder: Seine Kasualgedichte und geistlichen Lieder zeigen einen streng lutherischen Hintergrund und oszillierten zwischen Wirkungswillen, Ratlosigkeit und heftiger Erregung über die politisch-militärische Katastrophe Deutschlands und über den Verfall der moralischen Lebensordnung. Rompler verfolgte mit seinem Schreiben dezidiert didaktische Absichten der Ermahnung und Erbauung seiner Mitmenschen, wobei er scharfsinnigen Witz mit Logik und Metaphernreichtum verband.
Ob Rompler seine dichterische Tätigkeit auch in seinen letzten Lebensjahren fortsetzte, ist nicht bekannt.
(Jasmin Allousch)
Literatur: Elias von Steinmeyer: Die Matrikel der Universität Altdorf. 2 Bde. Würzburg 1912 (Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte, IV/1-2), hier Bd. II, S. 477.
ADB 29, 1889, S. 673 f. (Martin).
Walther Killy (Hg.): Literatur Lexikon. Autoren und Werke deutscher Sprache. 15 Bde. Gütersloh, München 1988-1993, hier Bd. 9, 1991, S. 510 f. (Wilhelm Kühlmann).
Dünnhaupt, Personalbibliographien V, 1991, S. 3492-3500.
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital – Reihe A: Digitalisierte Quellen, 2), F2340.
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