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1 Einträge gefunden (Datenstand: 2023-11-18 22:25:04)

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Name: Soden, Friedrich Julius Heinrich von
Geburt: 1754 Ansbach
Tod: 1831 Nürnberg
Studium: 1773 Immatrikulation in Altdorf
Status: Student
Fakultät: Jur.
Biographica: Sodens Vater, einer alten Hannoveraner Patrizierfamilie entstammend, war nach Franken gezogen und in brandenburgisch-ansbachische Militärdienste getreten. In Ansbach kam auch der Sohn zur Welt, der nach dem frühen Tod der Eltern ab 1771 in Erlangen, dann in Jena und schließlich ab 1773 in Altdorf die Rechte studierte. Schon 1774 wurde er von Mgf. Alexander zum Assessor am Ansbacher Justizkollegium ernannt, von wo aus er eine rasche Ämterkarriere durchlief, die er auch nach dem Übergang der Markgraftümer an Preußen fortsetzte. Bis zum Minister und engen Mitarbeiter Hardenbergs avanciert und in den Reichsgrafenstand erhoben, verließ er den preußischen Staatsdienst jedoch 1796 wegen politischer Differenzen.
In der Folge betätigte sich Soden v.a. kulturell und wissenschaftlich. Bereits seit seiner Beamtenzeit war er in vielfältiger Weise literarisch tätig. Er trat als produktiver und hochgelobter Dramatiker und Librettist hervor und verfasste Romane, die allerdings keine bleibende Wertschätzung erfahren haben; außerdem legte er Übersetzungen aus dem Spanischen vor und gab einige kurzlebige belletristische Zeitschriften heraus. Auch in praktischer Weise widmete er sich dem regionalen Kulturleben. Von seinem Gut bei Bamberg aus gründete er 1802 und 1804 die Theater in Bamberg und Würzburg und übernahm auch eine Zeitlang die Direktion des letzteren. Dann war er in Erlangen, ab 1813 aber in Nürnberg ansässig, wo er 1816 auch Mitglied des Pegnesischen Blumenordens wurde. In seinen späteren Jahren widmete er sich v.a. juristischen und nationalökonomischen Studien, die ihm zahlreiche Ehrungen und Mitgliedschaften in gelehrten Gesellschaften eintrugen. Erst am Ende seines Lebens war es wieder die dramatische Dichtkunst, die ihn in erster Linie in Anspruch nahm.
Soden ist trotz der Zeitgebundenheit seiner Thesen und einer gewissen Oberflächlichkeit seiner Arbeiten ein führender Vertreter der Aufklärung in Franken. Er zeigte sich nicht nur auf vielerlei Arbeitsgebieten beschlagen und äußerte sich prononciert zu vielen aktuellen Problemen der Zeit, sondern widmete seine Energie gezielt der Verbesserung der wirtschaftlichem und kulturellen Lebensverhältnisse der breiten Bevölkerung.
(Werner Wilhelm Schnabel)
Literatur: Elias von Steinmeyer: Die Matrikel der Universität Altdorf. 2 Bde. Würzburg 1912 (Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte, IV/1-2), hier Bd. II, S. 543.
ADB 34 (1892), S. 532-537 (Gustav Groß).
Peter Hanke: Ein Bürger von Adel. Leben und Werk des Julius von Soden. Würzburg 1988.
Georg Seiderer: Formen der Aufklärung in fränkischen Städten. Ansbach, Bamberg und Nürnberg im Vergleich. München 1997 (Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte, 114), passim.
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital – Reihe A: Digitalisierte Quellen, 2), F6030.
Porträt: Ephemeriden der Literatur und des Theaters 3/III (1787), 27. Stück, Frontispiz.
GND: https://d-nb.info/gnd/118852027
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