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1 Einträge gefunden (Datenstand: 2023-11-18 22:25:04)

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Name: Printz, Wolfgang Caspar
Geburt: 1641 Waldthurn
Tod: 1717 Sorau
Studium: 1659 Immatrikulation in Altdorf
Status: Student
Biographica: Der im oberpfälzischen Waldthurn geborene Printz war der Sohn eines ehemaligen Offiziers und späteren Forstmeisters und Steuereinnehmers, der sich auf der Flucht vor der Gegenreformation in Vohenstrauß niedergelassen hatte. Der Jugendliche besuchte die Schulen in Waldthurn, Vohenstrauß und Weiden und immatrikulierte sich 1659 in Altdorf mit dem Ziel, die Theologenlaufbahn zu ergreifen. Bei Abdias Trew genoss er zudem eine solide musiktheoretische Ausbildung, bei einem Stadtpfeifer zumindest zeitweilig einen Freitisch. In dem von Nicolaus Rittershausen geleiteten Collegium musicum war er als Violinist und Bassist integriert. Trotzdem musste Printz sein Studium 1661 wieder aufgeben, da ihn der Vater nach einer Wiederverheiratung nicht mehr unterstützte. Im Kirchendienst konnte er nicht Fuß fassen, da der Sulzbacher Pfalzgraf inzwischen zum Katholizismus übergetreten war, und auch am kurpfälzischen Hof in Heidelberg scheiterte eine Übernahme als Musiker. So verdingte sich Printz als Hofmeister und begleitete einen vornehmen Holländer auf dessen Italienreise.
1662 konnte sich der Musiker am Hof des Reichsgrafen Erdmann von Promnitz als Musikdirektor etablieren, verlor dieses Amt nach dem Tod seines Gönners aber bereits 1664 wieder. Eine bescheidene Lebensstellung bot ihm die Übernahme des Kantorats zunächst in Triebel, dann in Sorau. Mit seiner schwindenden Bedeutung bei Hof und seinen Lebensverhältnissen unzufrieden, widmete sich Printz in dieser langen Phase seines Lebens der Zusammenstellung musiktheoretischer, musikhistorischer und -didaktischer Werke („Compendium musicum”, 1668; „Anweisung zur Singekunst”, 1671; „Historische Beschreibung der edelen Sing- und Klingkunst”, 1690). Außerdem verfasste er eine größere Zahl von Musikerromanen, die – an der Schwelle zwischen Barock und Aufklärung stehend – die Lebenswelt von Musikern in populärer, anschaulicher Weise schildern. Satirische Auslassungen brachten ihn in einen scharfen publizistischen Konflikt mit seinem Weißenfelser Kollegen Johann Beer, der einst ebenfalls in Altdorf studiert hatte.
(Werner Wilhelm Schnabel)
Literatur: Elias von Steinmeyer: Die Matrikel der Universität Altdorf. 2 Bde. Würzburg 1912 (Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte, IV/1-2), hier Bd. II, S. 440.
ADB 26, 1888, S. 593-596 (Wilhelm Bäumker).
MGG 10, 1962, S. 1629-1634.
Walther Killy (Hg.): Literatur Lexikon. Autoren und Werke deutscher Sprache. 15 Bde. Gütersloh, München 1988-1993, hier Bd. 9, 1991, S. 229-231 (Helmut K. Krausse).
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital – Reihe A: Digitalisierte Quellen, 2), F2630.
GND: https://d-nb.info/gnd/118939599
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