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1 Einträge gefunden (Datenstand: 2023-11-18 22:25:04)

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Name: Pappenheim, Gottfried Heinrich von
Geburt: 1594
Tod: 1632
Stand des Vaters: fränkischer Adel
Studium: 1610 Immatrikulation in Altdorf
Status: Student
Biographica: Der aus der Treutlinger Linie des fränkischen Adelsgeschlechts stammende Pappenheim war bereits in Ingolstadt und Tübingen immatrikuliert gewesen, ehe er sich 1608 (
) an der Akademie Altdorf inskribierte. 1610 wurde der vornehme Student dort zum Rektor gewählt. Als Prorektor, der die eigentlichen Geschäfte übernahm, amtierte während dieser Zeit Scipio Gentilis. Als Pappenheim die Hochschule 1611 wieder verließ, wurde ihm – wie bei solchen Ehrenrektoraten üblich – ein Degen und ein Dolch aus Silber verehrt.
Pappenheim absolvierte zunächst eine ausgedehnte Kavalierstour durch West- und Südeuropa und konvertierte nach der Rückkehr nach Deutschland zum Katholizismus. Am Prager Hof Ks. Matthias’ rasch zum Reichshofrat aufgestiegen, gab er dann aber dem Kriegsdienst den Vorzug. Er diente zunächst im polnischen Heer, wechselte 1620 aber in bayerische Dienste. Unter Tilly kämpfte er in der Schlacht am Weißen Berge (1620), wo er schwer verwundet wurde. Der Kaiser verschaffte ihm 1623 ein Kürrassierregiment (die berühmten ‚Pappenheimer’) und stellte ihn zunächst in der Lombardei an die Spitze der spanischen Reiterei im Kampf gegen die Franzosen. 1626 von Kfst. Maximilian von Bayern zurückgerufen, wurde er besonders berüchtigt bei der Niederschlagung des Oberösterreichischen Bauernaufstands (1626). Unter Tilly war er als General der Kavallerie an zahlreichen Feldzügen und Schlachten in Nord- und Mitteldeutschland beteiligt. Wegen der zahlreichen Narben, die der auch von seinen Gegnern geachtete Kriegsmann seinem ungestümen Kampfgeist verdankte, wurde er auch als „Schrammenheinz” bezeichnet.
Von zwei Musketenkugeln tödlich verwundet, starb Pappenheim nach der Schlacht von Lützen, in der er Wallenstein die entscheidende Hilfe gebracht hatte. Er wurde im Kloster Strahov vor Prag bestattet.
(Werner Wilhelm Schnabel)
Literatur: ADB 25, 1889, S. 144-161.
Elias von Steinmeyer: Die Matrikel der Universität Altdorf. 2 Bde. Würzburg 1912 (Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte, IV/1-2), hier Bd. II, 1912, S. 34.
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital – Reihe A: Digitalisierte Quellen, 2), F2110.
Porträt: Johann Philipp Abelin: Theatri Europaei [...] Ander Theil [..., 1629-1633]. 2. Aufl. Frankfurt/M.: Matthäus Merian 1646, S. 270.
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