Recherche

Suche nach Personeneinträgen:

Statusgruppe:
Sortierung Reihenfolge: Aufsteigend Absteigend
 

1 Einträge gefunden (Datenstand: 2023-11-18 22:25:04)

Anfang Zurück Weiter Ende
Seite 1 von 1

Name: Molnar, Albert Szenczi
Geburt: 1574-08-30 Wartberg
Tod: 1634-01-17 Klausenburg
Studium: 1603 Immatrikulation in Altdorf
Status: Student
Biographica: 1603 wurde der aus dem ungarischen Wartburg (Scencz) kommende Albert Szenci Molnár in die Altdorfer Matrikel eingetragen. Er hatte zuvor bereits in Wittenberg, Heidelberg, Herborn und Straßburg studiert und sich längere Zeit in Genf aufgehalten.
In Altdorf stellte Molnár 1604 sein ungarisch-lateinisches Wörterbuch fertig, das erstmals in Nürnberg bei dem Orientalisten Elias Hutter gedruckt wurde und später etliche Nachauflagen erfuhr. Hier schloß er auch seine Psalmenübersetzung nach dem Vorbild der Genfer Psalmen ab, die 1604 in der gleichen Druckerei hergestellt wurde. Die Stellung der Reichsstadt als Druckermetropole spielte für den polyglotten Humanisten also keine geringe Rolle. In engerer persönlicher Beziehung stand Molnár zu einigen der Altdorfer Hochschullehrer; zusammen mit Conrad Rittershausen arbeitete er an einer Grammatik der lateinischen Sprache. Vernetzt war er darüber hinaus mit wichtigen Vertretern des Kryptocalvinismus in der Reichsstadt. Insbesondere der Kontakt zu dem Nürnberger Konsulenten und späteren Altdorfer Prokanzler Georg Rem sollte seine Studienzeit lange überdauern.
An der Altorphina hielt sich Molnár zumindest bis 1605 auf. In den folgenden Jahren führte er ein unstetes Wanderleben. Er ist erneut in Heidelberg, dann in Marburg und wieder in Herborn nachzuweisen, hielt sich zeitweilig auch in Oppenheim, ja sogar in Ungarn auf. Von 1617 bis 1619 wirkte er als Rektor der Schule in Oppenheim, wurde bei der Einnahme Heidelbergs durch ligistisch-spanische Truppen 1622 schwer misshandelt und suchte erneut Schutz in seiner Heimat. Nachdem er sich noch einmal zwei Jahre in Hanau aufgehalten hatte, kehrte er schließlich endgültig nach Ungarn zurück. Hier ist er ab 1625 als calvinistischer Reformator Siebenbürgens tätig geworden und 1634 in Klausenburg gestorben.
Wirkmächtig war darüber hinaus insbesondere sein "Psalterium hungaricum", die ungarische Übersetzung des Psalters. Molnár gilt deshalb heute als einer der wichtigsten Bahnbrecher der ungarischen Poesie.
(Werner Wilhelm Schnabel)
Literatur: Elias von Steinmeyer: Die Matrikel der Universität Altdorf. 2 Bde. Würzburg 1912 (Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte, IV/1-2), hier Bd. II, 1912, S. 382.
Heinrich Kunstmann: Die Nürnberger Universität Altdorf und Böhmen. Beiträge zur Erforschung der Ostbeziehungen deutscher Universitäten. Köln, Graz 1963, S. 91 f. u. passim.
Judit P. Vásárhelyi: Johann Piscator und Albert Szenci Molnár. In: András Szabó (Hg.): Iter Germanicum. Deutschland und die Reformierte Kirche in Ungarn im 16.-17. Jahrhundert. Budapest 1999, S. 191-200.
András Szabó: Albert Szenci Molnár in Schlesien. In: ebd., S. 201-213.
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital – Reihe A: Digitalisierte Quellen, 2), F2090.
GND: https://d-nb.info/gnd/122970713
Perma-Link: https://aaa.gf-franken.de/de/recherche.html?permaLink=10014 Permalink kopieren


Anfang Zurück Weiter Ende
Seite 1 von 1