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1 Einträge gefunden (Datenstand: 2023-11-18 22:25:04)

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Name: Bergius, Matthias
Geburt: 1536/37-12-25 Braunschweig
Tod: 1592-08-22 Altdorf
Stand des Vaters: Pfarrer
Studium: Wittenberg
Amtszeit: 1585-1592
Status: Professor
Fakultät: Phil.
Denomination: 1585: philosophische Moral
Biographica: Geboren am 25.12.1536 als Sohn eines Geistlichen in Braunschweig, war Berg (Bergius) zunächst für kurze Zeit Famulus in Hamburg, ging aber 1555 nach Wittenberg, wo er Theologie, Griechisch, Latein und Hebräisch studierte. 1558 wurde er Konrektor in Halberstadt, verließ aber schon 1563 die Stadt wieder, um nach Wittenberg zurückzukehren, wo er den Magistergrad erlangte. Anschließend bekleidete er das Rektorat, zunächst an einer Schule in Wernigerode und ab 1566 in seiner Vaterstadt an der Katharinenschule. 1574 gab er die sechs überlieferten Komödien des Terenz mit den Kommentaren mehrerer Gelehrter heraus. Er unterschrieb die Konkordienformel, die Bekenntnisformel der lutherischen Kirche, wollte aber nachher die Unterschrift widerrufen. Als er seine Zweifel dem Kirchenministerium meldete, verdächtigte ihn dieses daraufhin des Calvinismus, so dass er 1580 öffentlich widerrufen musste. 1582 nahm er seine vormaligen Ansichten jedoch wieder an und hatte Stadt und Land binnen acht Tagen verlassen.
Bergius ging nach Altdorf, wo 1582 zunächst als Alumneninspektor angenommen und dann zum Professor der philosophischen Moral ernannt wurde. Von 1585 bis 1592 hielt er Vorlesungen zur Ethik, darüber hinaus Lehrveranstaltungen in Rhetorik und Ethik und kommentierte ab 1582 auch Schriften antiker Historiker. Die Lehre des aristotelischen Organons wollte er aber nicht übernehmen. Von 1588 bis 1589 amtierte Bergius, der ein enger Vertrauter des Giphanius war und dessen antiramistische Positionen teilte, als Rektor der Akademie. Er starb am 22.8.1592 in Altdorf. Auf die erledigte Stelle bewarb sich – erfolglos – der nachmals berühmte Philologe und Altertumskundler Isaak Casaubon (1559-1614), der damals noch in Lausanne lehrte.
(Alexander Fleischer / Werner Wilhelm Schnabel)
Literatur: Sigmund Jacob Apin: Vitae professorum philosophiae qui a condita Academia Altorfina ad hunc usque diem claruerunt [...]. Nürnberg 1728, S. 63-68.
Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon oder Beschreibung aller Nürnbergischen Gelehrten beyderley Geschlechtes nach Ihrem Leben/ Verdiensten und Schriften [...]. Fortgesetzt von Christian Konrad Nopitsch. 8 Bde. Nürnberg, Altdorf 1755-1758 und 1802-1808, hier Bd. I, 1755, S. 91-94.; ebd. V, 1802, S. 80 f.
Wolfgang Mährle: Academia Norica. Wissenschaft und Bildung an der Nürnberger Hohen Schule in Altdorf (1575-1623). Stuttgart 2000 (Contubernium, 54), S. 302 f, 319-322.
Diane Deufert: Matthias Bergius (1536-1592). Antike Dichtungstradition im konfessionellen Zeitalter. Göttingen 2011 (Hypomnemata, 186).
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital, Reihe A: Digitalisierte Quellen, 3), K2050.
Porträt: Friedrich Roth-Scholtz (Hg.): Icones Eruditorum Academiae Altdorfinae [...]. Nürnberg, Altdorf 1721/23, Nr. [95]
GND: https://d-nb.info/gnd/124894062
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