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Name: Siegel, Georg
Geburt: 1552-09-04 Nürnberg
Tod: 1598-07-16 Altdorf
Stand des Vaters: Pfarrer
Amtszeit: 1578
Status: Musiklehrer
GND: https://d-nb.info/gnd/11736021X
Perma-Link: https://aaa.gf-franken.de/de/recherche.html?permaLink=G1020a
Name: Siegel, Georg
Geburt: 1552-09-04 Nürnberg
Tod: 1598-07-16 Altdorf
Stand des Vaters: Pfarrer
Studium: Wittenberg. - Jena
Amtszeit: 1578-1598
Status: Professor
Fakultät: Theol.
Denomination: 1578: Theologie
Biographica: Siegel oder Sigelius studierte nach dem Besuch der Sebalder Schule in seiner Heimatstadt Nürnberg zunächst in Wittenberg und anschließend in Jena Theologie; er blieb dort bis 1577 und erlangte während dieser Zeit die Magisterwürde. Nach seiner Rückkehr ins Nürnbergische Gebiet unterrichtete er eine Zeitlang als Privatgelehrter Philosophie und Theologie. Dabei erwarb er sich so viel Anerkennung, dass er bereits 1578 als Diakon nach Altdorf bestellt wurde und dort zugleich die zweite theologische Professur (die sich auf das Neue Testament konzentrieren sollte) am akademischen Kolleg zugesprochen erhielt. Zugleich arbeitete er kurzzeitig als „cantor academicus” bzw. Professor der Musik.
Gemeinsam mit Johann Piccart (1540-1584) war er einer der ersten, die 1583 im Nürnbergischen die Ordination empfingen. Nach dessen Tod übernahm Siegel 1584 von diesem das Amt des Altdorfer Pastors. Obwohl er grundsätzlich als angesehener und untadeliger Theologe galt, musste er sich dennoch wiederholt, wenn auch ohne Konsequenzen, aufgrund seiner durchscheinenden Sympathien für calvinistische und philippistische Positionen vor dem gesamten theologischen Kollegium verantworten. Im Rahmen des 1585 in Altdorf abgehaltenen Kolloquiums, das eine Stellungnahme insbesondere zur Erbsündenlehre von Matthias Flacius formulierte, argumentierte er gemeinsam mit Heinrich Fabricius und Edo Hilderich von Varel gegen die Flacianer.
1593/94 amtierte Siegel als Rektor in Altdorf, wo er auch bis zu seinem Tod an der Ruhr 1598 blieb. Der zweimal verheiratete und kinderlos gebliebene Theologe hinterließ der Akademie eine umfangreiche und kostbare Büchersammlung mit zahlreichen Hebraica. Sie half mit, den Grundstein für die spätere Universitätsbibliothek zu legen.
(Alexander Fischer)
Literatur: Gustav Georg Zeltner: Vitae Theologorum Altorphinorum A Condita Academia Omnium Una Cum Scriptorum Recensu Plenius Et Accuratius Ad Historiae Ecclesiasticae Et Literariae Usum [...]. Nürnberg, Altdorf 1722, S. 11-25.
Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon oder Beschreibung aller Nürnbergischen Gelehrten beyderley Geschlechtes nach Ihrem Leben/ Verdiensten und Schriften [...]. Fortgesetzt von Christian Konrad Nopitsch. 8 Bde. Nürnberg, Altdorf 1755-1758 und 1802-1808, hier Bd. III, 1757, S. 700-702.; ebd. VIII, 1808, S. 232.
Andreas Würfel: Diptycha Ecclesiarum In Oppidis Et Pagis Norimbergensibus das ist: Verzeichnüs und Lebensbeschreibungen der Herren Prediger [...]/ welche so wol in den Städtlein als auf denen Dorfpfarren Nürnbergischen Gebiets gedienet. Nürnberg 1759, S. 5 f.
Elias von Steinmeyer: Die Matrikel der Universität Altdorf. 2 Bde. Würzburg 1912 (Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte, IV/1-2), hier Bd. II, S. 540.
Ernst Kyriß: Der Altdorfer Professor Georg Siegel als Büchersammler. In: Festschrift Eugen Stollreither zum 75. Geburtstage gewidmet von Fachgenossen, Schülern, Freunden. Hg. von Fritz Redenbacher. Erlangen 1950, S. 117-124.
Matthias Simon: Nürnbergisches Pfarrerbuch. Die evangelisch-lutherische Geistlichkeit der Reichsstadt Nürnberg und ihres Gebietes 1524-1806. Nürnberg 1965 (Einzelarbeiten aus der Kirchengeschichte Bayerns, 41), Nr. 1328.
Wolfgang Mährle: Academia Norica. Wissenschaft und Bildung an der Nürnberger Hohen Schule in Altdorf (1575-1623). Stuttgart 2000 (Contubernium, 54), S. 481, 489 f.
Nürnberger Künstlerlexikon. Bildende Künstler, Kunsthandwerker, Gelehrte, Sammler, Kulturschaffende und Mäzene vom 12. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. 4 Bde. Hg. von Manfred H. Grieb. München 2007, hier Bd. III, 2007, S. 1438.
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital, Reihe A: Digitalisierte Quellen, 3), G1020.
Porträt: Friedrich Roth-Scholtz (Hg.): Icones Eruditorum Academiae Altdorfinae [...]. Nürnberg, Altdorf 1721/23, Nr. [10]
GND: https://d-nb.info/gnd/11736021X
Perma-Link: https://aaa.gf-franken.de/de/recherche.html?permaLink=G1020