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Name: Leibniz, Gottfried Wilhelm
Geburt: 1646-07-01 Leipzig
Tod: 1716-11-14 Hannover
Stand des Vaters: Jurist und Ethikprofessor
Studium: 1666 Immatrikulation in Altdorf. - 1661 Leipzig, 1663 Jena
Akad. Grade: Doktor jur.
Status: Student
Fakultät: Jur.
Biographica: Leibniz wurde am 1. Juli 1646 in Leipzig geboren und starb am 17. November 1716 in Hannover. Seit 1661 studierte er Philosophie und Jura in Leipzig, seit 1663 in Jena, schließlich seit dem 4. Oktober 1666 in Altdorf, wo er sein Studium trotz seiner jungen Jahre mit einer juristischen Promotion beenden konnte. Im Laufe der Jahre hatte sich Leibniz umfangreiche Kenntnisse auch in Theologie, Geschichte, Philologie und Medizin erworben. Auch suchte er in Altdorf Zugang zu einem schon seit 1654 bestehenden alchemistischen Zirkel, der von dem Nürnberger Pfarrer Daniel Wülffer geleitet wurde. Nach dem glänzenden Abschluss bot man ihm sofort eine Professur an der Altorphina an, die er aber ablehnte.
Stattdessen trat der junge Leibniz als Jurist und Diplomat in den Dienst des Mainzer Kurfürsten und wurde 1670 als Rat ans kurfürstliche Revisionsgericht berufen. In den folgenden Jahren reiste er mehrfach und für längere Zeit nach Paris und London (1673 Aufnahme in die Royal Society). Nachdem eine Anstellung am Collège de France in Paris scheiterte, trat Leibniz 1676 als Bibliothekar und technisch-naturwissenschaftlicher Berater in hannoversche Dienste. Reisen in die Niederlande und nach Italien folgten. 1691 wurde er Bibliothekar in Wolfenbüttel. Auf sein Betreiben hin wurde im Jahr 1700 die (später so genannte) Akademie der Wissenschaften in Berlin gegründet, deren Präsident er auf Lebenszeit wurde. 1712 bis 1714 arbeitete Leibniz für das Haus Hannover, ab 1713 als Reichshofrat, in Wien. Eine Übersiedlung mit dem Welfenkönig nach London 1714 scheiterte.
Leibniz gilt heute als größter Mathematiker (Rechenmaschine, Infinitesimalrechnung) und Philosoph (Monadologie, Logik, Sprachphilosophie) seiner Zeit; zweifellos hat er zudem große Verdienste als Historiker (Quellensammlungen) und als Theologe (Reunionsversuche, Gedanken zur Theodizee). Sein Einfluss auf die deutsche Aufklärung von Wolff über Lessing bis Kant ist immens.
(Dirk Niefanger)
Literatur: Elias von Steinmeyer: Die Matrikel der Universität Altdorf. 2 Bde. Würzburg 1912 (Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte, IV/1-2), hier Bd. II, S. 334.
Kreiner, Artur: Der junge Leibniz in Altdorf und Nürnberg. 1667 Sekretär einer alchimistischen Gesellschaft. In: Nürnberger Hefte 1 (1949), H. 9, S. 12-14.
Studia Leibnitiana (seit 1966).
Erich Hochstetter: Gottfried Wilhelm Leibniz, in: Theodor Heuß / Benno Reifenberg (Hg.): Die großen Deutschen II. Deutsche Biographie. Frankfurt/M., Berlin, Wien 1966, S. 9-21.
Kurt Müller u.a.: Leben und Werk von Gottfried Wilhelm Leibniz. Eine Chronik. Frankfurt/M. 1969.
NDB 14, 1985, S. 121-131 (Heinrich Schepers).
Walther Killy (Hg.): Literatur Lexikon. Autoren und Werke deutscher Sprache. 15 Bde. Gütersloh, München 1988-1993, hier Bd. 7, 1990, S. 194-199 (Wilhelm Schmidt-Biggemann).
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital – Reihe A: Digitalisierte Quellen, 2), F2710.
GND: https://d-nb.info/gnd/118571249
Perma-Link: https://aaa.gf-franken.de/de/recherche.html?permaLink=08676