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Name: Waldstein (Wallenstein), Albrecht von
Geburt: 1583-09-24 Hermanitz an Elbe
Tod: 1634-02-25 Eger
Studium: 1599 Immatrikulation in Altdorf
Status: Student
Biographica: Wallenstein (der „Friedländer”) wurde am 24. September 1583 in Hermanitz, dem heutigen He
manice (Tschechien), geboren. Er immatrikulierte sich am 29. August 1599 an der Universität Altdorf, geriet hier aber rasch in Konflikte mit der akademischen Obrigkeit, da er immer wieder in neue Raufereien und Skandale verwickelt war. Der Senat musste deshalb verschiedentlich gegen ihn vorgehen und legte ihm schließlich den Abzug nahe.
Nach dem Abschied von Altdorf führten ihn Studienreisen bis 1602 nach Bologna und vermutlich nach Padua. 1604 trat er in militärische Dienste der Habsburger. Mit dem Übertritt zum katholischen Glauben 1606 sicherte er seine militärische Laufbahn, die ihm ab 1620, nach der Schlacht am Weißen Berg, den Oberbefehl der nordböhmischen Regimenter einbrachte. 1621 wurde er zum Mitglied des Wiener Hofkriegsrats berufen, ein Jahr später zum Gubernator des Königreichs Böhmen ernannt, dann zum Generalwachtmeister und 1625 zum General. Schließlich wurde er 1629 in den Reichsfürstenstand erhoben. Durch seine Ämter und Spekulationsgeschäfte konnte sich Wallenstein zudem ausgedehnte Besitzungen beschaffen, die ihn zu einem mächtigen Grundherrn machten. Auf dem Kurfürstentag 1630 wurde er auf Bestreben Maximilians I. von Bayern abgesetzt, nach der Landung Gustav Adolfs aber 1632 wieder eingesetzt. Im gleichen Jahr gelang die Verteidigung Nürnbergs gegen den kaiserlichen Generalissimus an der Alten Veste.
1633 unterstellte man Wallenstein einen geplanten Hochverrat, was zur Ächtung durch den Kaiser führte. Am 25.2.1634 wurde er in Eger ermordet.
Wallensteins Altdorfer Zeit wurde später von Volkserzählungen aufgegriffen und vielfältig ausgeschmückt. Sie wurde nicht nur in Schillers Drama (1798/99) referiert, sondern auch zur stofflichen Vorlage des Festspiels von Franz Dittmar (1894).
(Dirk Niefanger)
Literatur: Elias von Steinmeyer: Die Matrikel der Universität Altdorf. 2 Bde. Würzburg 1912 (Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte, IV/1-2), hier Bd. II, S. 599.
[Georg Andreas] W[ill]: Von dem berühmten Herzog von Friedland, General Albrecht von Waldstein. In: Historischdiplomatisches Magazin für das Vaterland und angrenzende Gegenden 1 (1781), S. 221-232.
Joseph Baader: Wallenstein als Student an der Universität Altdorf. Nürnberg 1860.
Karl Siegl: Wallenstein „auf der Hohen Schul” zu Altdorf. Nach amtlichen Quellen. In: Mitteilungen des Vereines für Geschichte der Deutschen in Böhmen 41 (1911), S. 127-152.
Wilhelm Wostry: Wallenstein. In: Hermann Heimpel / Theodor Heuß / Benno Reifenberg (Hg.): Die großen Deutschen. Deutsche Biographie I. Frankfurt/M., Berlin, Wien 1966, S. 530-548.
Golo Mann: Wallenstein. Sein Leben. Frankfurt/M. 1971.
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital – Reihe A: Digitalisierte Quellen, 2), F1100.
Porträt: Adolph Brachel: Historia sui temporis rerum bello et pace per Europam et Imperium Romanum gestarum. Bd. I. Köln o.J. (1652), lib. I, Nr. 8.
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