Recherche

Suche nach Personeneinträgen:

Statusgruppe:
Sortierung Reihenfolge: Aufsteigend Absteigend
 

1 Einträge gefunden (Datenstand: 2024-07-18 10:25:03)

Anfang Zurück Weiter Ende
Seite 1 von 1

Name: Neukirch, Benjamin
Geburt: 1665 Reinke/Schles.
Tod: 1792 Ansbach
Stand des Vaters: Notar
Studium: 1695 Immatrikulation in Altdorf
Status: Student
Biographica: Als Hofmeister des schlesischen Adeligen Matthäus von Riedel kam 1695 Benjamin Neukirch nach Altdorf. Er war in Reinke (Rydzyna) als Sohn eines Notars geboren und hatte zunächst Schulen in Breslau und Thorn besucht. 1684 hatte er sich an der Universität Frankfurt/O. für das Studium der Rechte immatrikuliert und anschließend als Anwalt gearbeitet. Schon bald hatte er die geordneten Verhältnisse aber wieder aufgegeben, um in Frankfurt Vorlesungen zur Poesie und Rhetorik anzubieten. Der Aufenthalt in Altdorf war Teil einer Hofmeistertätigkeit, die er seit 1694 zur Sicherung seines Lebensunterhalts annehmen musste.
Neukirch war ab 1696 in Berlin tätig, wo er in Kontakt zu prominenten Hofpoeten gelangte. Es gelang ihm, durch zielstrebig eingesetzte Panegyrik in die dortige Akademie berufen zu werden und 1713 eine bescheiden dotierte Professur für Poesie und Wohlredenheit an der Ritterakademie zu bekommen. 1718 wurde er nach Ansbach berufen, wo er als Prinzenerzieher und Hofrat tätig war und bis zu seinem Ende lebte.
Heute gilt Neukirch als einer der wichtigsten Propagatoren des ‚galanten’ schlesischen Stils, den er als Herausgeber einer umfangreichen Serienanthologie, der „Neukirchschen Sammlung” (7 Bde., 1695-1727), forcierte. Seine mit einer poetologischen Einleitung versehene Gedichtsammlung, in der er einen Querschnitt durch das zeitgenössische Lyrikschaffen dieser Ausrichtung bot, diente zahlreichen späteren Projekten als Vorbild. Daneben verfasste er eine Fülle von Gelegenheitsdichtungen und diverse Anleitungsschriften; auch trat er als erster deutscher Versübersetzer des „Telemach” von Fénélon hervor.
(Werner Wilhelm Schnabel)
Literatur: Elias von Steinmeyer: Die Matrikel der Universität Altdorf. 2 Bde. Würzburg 1912 (Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte, IV/1-2), hier Bd. II, S. 399.
ADB 23 (1886), S. 510-512 (Erich Schmidt).
NDB 19 (1999), S. 130 f. (Franz Heiduk).
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital – Reihe A: Digitalisierte Quellen, 2), F3170.
GND: https://d-nb.info/gnd/118785990
Perma-Link: https://aaa.gf-franken.de/de/recherche.html?permaLink=10496 Permalink kopieren


Anfang Zurück Weiter Ende
Seite 1 von 1