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1 Einträge gefunden (Datenstand: 2024-07-18 10:25:03)

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Name: Gronow (Gronovius), Johann Friedrich
Geburt: 1611 Hamburg
Tod: 1671 Leiden
Stand des Vaters: Jurist
Studium: 1631 Immatrikulation in Altdorf
Status: Student
Fakultät: Phil.
Biographica: Aus Hamburg stammte Johann Friedrich Gronow (Gronovius), der sich im Alter von 20 Jahren 1631 in Altdorf immatrikulierte. Der Sohn eines angesehenen Juristen hatte wurde hier Schüler des Historikers und Poeten Michael Virdung, widmete sich aber nachdrücklich auch seinen philologischen Interessen. In Altdorf machte er die verheerende Zeit mit, in der die Universitätsstadt unmittelbar von den Kriegsereignissen bedroht wurde. Nach dem Tod seines Vaters kehrte er 1633 zunächst nach Bremen zurück und zog anschließend an die Universität Groningen weiter.
In den Niederlanden suchte und fand Gronovius Schutz vor dem Krieg. Er ernährte sich zeitweilig als Hauslehrer, war als Privatgelehrter tätig, genoss die Förderung des berühmten Hugo Grotius und knüpfte Kontakte in die humanistische Gelehrtenwelt, in der er sich bald hohes Ansehen erwarb. Noch ehe er eine feste Stelle anzunehmen bereit war, unternahm er eine Bildungsreise nach England, Frankreich und Italien, um dort neues Wissen und Quellenmaterial für seine philologischen Forschungen zu sammeln. In Angers erwarb er 1640 den juristischen Doktorgrad.
1642 kehrte Gronovius in die Niederlande zurück und übernahm in Deventer eine Professur der Geschichte und Beredsamkeit. An die Universität Leiden wurde er 1658 berufen, wo er Nachfolger des Philologen Marcus Suerius Boxhorn (1602-1653) wurde. 1665 übertrug man ihm dort auch das Amt des Universitätsbibliothekars.
Der persönlich bescheidene und sehr umgängliche Gronovius gilt als einer der führenden Latinisten seiner Epoche. Er ist durch grundlegende textkritische Arbeiten und fundiert kommentierte Editionen römischer Historiker und Dichter hervorgetreten, die auch noch weit bis ins 19. Jahrhundert hinein benutzt wurden. Auch durch seine Arbeiten über das antike Münzwesen hat er sich bleibenden Ruhm in der Fachwelt gesichert.
(Werner Wilhelm Schnabel)
Literatur: ADB 9, 1879, S. 721-723 (Otto Beneke).
Elias von Steinmeyer: Die Matrikel der Universität Altdorf. 2 Bde. Würzburg 1912 (Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte, IV/1-2), hier Bd. II, 1912, S. 244.
NDB 7, 1966, S. 127 f. (Gerhard Baader).
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital – Reihe A: Digitalisierte Quellen, 2), F2405.
Porträt: Alfred Gudeman: Imagines Philologorum. 160 Bildnisse aus der Zeit von der Renaissance bis zur Gegenwart. Leipzig, Berlin 1911, Teil II.
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