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3 Einträge gefunden (Datenstand: 2024-07-18 10:25:03)

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Name: Saubert, Johann
Geburt: 1592-02-26 Altdorf
Tod: 1646-11-02 Nürnberg
Stand des Vaters: Zimmermann
Studium: 1603-09-02 Immatrikulation in Altdorf. - 1614 Gießen, 1616 Jena
Akad. Grade: 1611 Magister
Status: Student
Biographica: 1611 Poeta laureatus, später Prediger in Nürnberg.
Literatur: Elias von Steinmeyer: Die Matrikel der Universität Altdorf. 2 Bde. Würzburg 1912 (Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte, IV/1-2), hier Bd. II, S. 483.
Matthias Simon: Nürnbergisches Pfarrerbuch. Die evangelisch-lutherische Geistlichkeit der Reichsstadt Nürnberg und ihres Gebietes 1524–1806. Nürnberg 1965 (Einzelarbeiten aus der Kirchengeschichte Bayerns, 41), Nr. 1170.
GND: https://d-nb.info/gnd/119486911
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Name: Saubert, Johann
Geburt: 1592-02-26 Altdorf
Tod: 1646-11-02 Nürnberg
Stand des Vaters: Zimmermann
Amtszeit: 1616-1618
Status: Alumneninspektor
GND: https://d-nb.info/gnd/119486911
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Name: Saubert, Johann
Geburt: 1592-02-26 Altdorf
Tod: 1646-11-02 Nürnberg
Stand des Vaters: Zimmermann
Studium: Altdorf. - Tübingen. - Gießen. - Jena
Amtszeit: 1618-1622
Status: Professor
Fakultät: Theol.
Denomination: 1618: Theologie
Biographica: Johann Saubert, dem in Altdorf geborenen Sohn eines früh verstorbenen Zimmermanns, wurde mit fremder Hilfe der von dem lutherischen Theologen Jacob Schopper nachhaltig geprägte Besuch des Gymnasiums seiner Heimatstadt ermöglicht. Nach der Magisterpromotion 1611 an der Academia Norica, mit der ihm zugleich die Ernennung zum Poeta laureatus zuteil wurde, führte ihn eine Tätigkeit als Hofmeister, zeittypischer Broterwerb mittelloser Akademiker, für ein Jahr nach Tübingen (imm. 10.3.1612), wo er bei dem lutherisch-orthodoxen Theologen Lucas Osiander studierte und zudem eine bleibende Freundschaft mit dem fast gleichaltrigen, aber dank einer langjährigen west- und südeuropäisch orientierten Peregrinatio academica ungemein gebildeten Johann Valentin Andreae fand. Weitere Studienaufenthalte, schon mit Kollegs zur Aristotelischen Ethik und in klassischen Sprachen sowie ersten theologischen Publikationen verbunden, waren in den folgenden Jahren Gießen (imm. 4.6.1614) und vor allem Jena (imm. im ersten Semester des Jahres 1616), das ihm die lebenslange Zuwendung des kirchenreformerisch gesinnten Theologen Johann Gerhard eintrug.
Bereits Ende 1616 endgültig nach Altdorf zurückgekehrt, wurde Saubert zunächst als Inspector alumnorum, dann 1618 als Diakon sowie als Professor der Theologie an der Semiuniversitas tätig. Sein Wirkungskreis erweiterte sich entscheidend seit 1622 mit dem, den Verzicht auf die Professur einschließenden, Amt des Diakons an St. Egidien in Nürnberg, wo er mit Schriften zu Luther hervortrat. Mit der Ernennung zum Prediger an St. Lorenz 1628 und der Berufung zum ersten Prediger an St. Sebald sowie zum Stadtbibliothekar Nürnbergs 1637 wurde sein Rang als Kirchenmann und Gelehrter weit über die Grenzen der Region hinaus sichtbar.
Saubert, als Schüler Jacob Schoppers ganz von den Grundüberzeugungen der lutherischen Orthodoxie geprägt, stieg zum wichtigsten Theologen der Reichsstadt und zu einer der führenden Gestalten der Kirchenreform im Luthertum auf. Seine programmatischen Auseinandersetzungen mit dem Altdorfer Sozinianismus so gut wie mit dem liberalen Philippismus oder der antitrinitarischen Theologie eines Valentin Smalcius, aber auch mit dem obrigkeitlich-caesaropapistischen Denken des Rates dienten stets der Geltung des „lutherischen Bekenntnisstandes” der Stadt. Gleichwohl blieb der orthodoxe Kirchenmann, der etwa einen wesentlichen Beitrag zur Herausgabe von Melanchthon-Briefen (1640-1646) leistete, offen für der Reform der Kirche und des christlichen Lebens förderliche theologische Ansätze, wie er sie beispielsweise in der spezifischen Frömmigkeitslehre Johann Arndts oder selbst in den Schriften des kirchenkritischen Spiritualisten Christian Hoburg fand – Frucht der dauerhaften Beziehungen zu Andreae und Gerhard.
Unter den wechselseitig sich ergänzenden Aspekten von Kirchlichkeit und Frömmigkeit ist Sauberts seelsorgerliches ebenso wie in die Öffentlichkeit der Stadt hineinwirkendes Handeln zu sehen. Nicht weniger auch galt diesem doppelten Anliegen sein schriftstellerisches Werk, aus dem hier hervorgehoben seien: seine Ausgabe der Lutherbibel, die es zwischen 1629 und 1788 zu mindestens 15 Auflagen brachte; sein „Zuchtbüchlein Der Evangelischen Kirchen” von 1633; sein gewaltiges Predigtwerk, das als über tausend Folioseiten füllendes Predigtbuch unter dem Titel „Geistliche Gemaelde” nur durch die Hilfe Herzog Augusts des Jüngeren erst postum (1658) zum Erscheinen gebracht werden konnte; sein für die Frömmigkeitsgeschichte bahnbrechendes Werk der „Emblemata sacra” (1625-1630), in denen unter Anschluss an jesuitische Bildtraditionen bildkünstlerisch-pikturale Sinnenfälligkeit und bibelhermeneutisch so gut wie schöpfungstheologisch fundierte Sinnfälligkeit korrespondieren. In dieser Kombination wird aufgrund jüngster Diskussionen eine Bedingung der Möglichkeit einer christlichen Ästhetik, für eine „aesthetica Christiana” gesehen.
(Theodor Verweyen)
Literatur: Gustav Georg Zeltner: Vitae Theologorum Altorphinorum A Condita Academia Omnium Una Cum Scriptorum Recensu Plenius Et Accuratius Ad Historiae Ecclesiasticae Et Literariae Usum [...]. Nürnberg, Altdorf 1722, S. 165-199.
Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon oder Beschreibung aller Nürnbergischen Gelehrten beyderley Geschlechtes nach Ihrem Leben/ Verdiensten und Schriften [...]. Fortgesetzt von Christian Konrad Nopitsch. 8 Bde. Nürnberg, Altdorf 1755-1758 und 1802-1808, hier Bd. III, 1757, S. 454-465.; ebd. VIII, 1808, S. 29-31.
Allgemeine Deutsche Biographie 30, 1890, S. 413-415 (Wagenmann).
Elias von Steinmeyer: Die Matrikel der Universität Altdorf. 2 Bde. Würzburg 1912 (Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte, IV/1-2), hier Bd. II, 1912, S. 483.
Georg Mentz: Die Matrikel der Universität Jena, Bd. I. Jena 1944, S. 275.
Albert Bürk / Wilhelm Wille (Hgg.): Die Matrikeln der Universität Tübingen, Bd. II. Tübingen 1953, S. 71.
Matthias Simon: Nürnbergisches Pfarrerbuch. Die evangelisch-lutherische Geistlichkeit der Reichsstadt Nürnberg und ihres Gebietes 1524-1806. Nürnberg 1965 (Einzelarbeiten aus der Kirchengeschichte Bayerns, 41), Nr. 1170.
Richard van Dülmen: Orthodoxie und Kirchenreform. Der Nürnberger Prediger Johannes Saubert (1592-1646). In: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte 33 (1970), S. 636-786.
Dietrich Walter Jöns: Die emblematische Predigtweise Johann Sauberts. In: Wolfdietrich Rasch u.a. (Hgg.): Rezeption und Produktion zwischen 1570 und 1730. Festschrift. für Günther Weydt. Bern, München 1972, S. 137-158.
Johannes Saubert:







Emblematum sacrorum. Mit einem Nachwort v. Dietrich Donat. Hildesheim, New York 1977, S.  53*-84*.
Dietrich Blaufuß: Johannes Saubert (1592-1646). In: Fränkische Lebensbilder 14, 1991, S. 123-140 (mit informativer Auswahlbibliographie).
Literatur Lexikon. Autoren und Werke deutscher Sprache. Hg. von Walther Killy. Bd. 10. Gütersloh 1991, S. 138 f. (Renate Jürgensen).
Wolfgang Sommer: Politik, Theologie und Frömmigkeit im Luthertum der Frühen Neuzeit. Göttingen 1999 (= Forschungen zur Kirchen- und Dogmengeschichte, Bd. 74), hier S. 239-262.
Wolfgang Mährle: Academia Norica. Wissenschaft und Bildung an der Nürnberger Hohen Schule in Altdorf (1575-1623). Stuttgart 2000 (Contubernium, 54), S. 511 f. u.ö.
Johann Anselm Steiger: Fünf Zentralthemen der Theologie Luthers und seiner Erben. Leiden u.a. 2002 (= Studies in the History of Christian Thought, 104), S. 58-63.
Die Religion in Geschichte und Gegenwart 7, 2004, Sp. 849 (Wolfgang Sommer).
Neue Deutsche Biographie 22, 2005, S. 447 f. (Dietrich Blaufuß).
Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf. Hg. von Werner Wilhelm Schnabel. Nürnberg 2012 (gff digital, Reihe A: Digitalisierte Quellen, 3), G1220.
Porträt: Friedrich Roth-Scholtz (Hg.): Icones Eruditorum Academiae Altdorfinae [...]. Nürnberg, Altdorf 1721/23, Nr. [20]
GND: https://d-nb.info/gnd/119486911
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